0:1 in Freiburg: Darmstadt verpatzt Trainer-Premiere

Freiburg – Ein spätes Elfmetertor von Nils Petersen hat den SV Darmstadt noch tiefer in den Tabellenkeller gestürzt.

Die «Lilien» unterlagen beim Einstand von Interimstrainer Ramon Berndroth mit 0:1 (0:0) beim Aufsteiger und kassierten die sechste Niederlage hintereinander in der Fußball-Bundesliga. Vor 24 000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwald-Stadion machte Joker Petersen das Tor des Tages in der 86. Minute einer schwachen Partie. Freiburg beendete damit eine Serie von vier sieglosen Spielen, die Gäste rutschten trotz verbesserter Leistung auf den letzten Platz ab.

Berndroth hatte sein Team gleich auf fünf Positionen verändert. Unter anderem brachte er den von seinem Vorgänger Norbert Meier auf die Tribüne verbannten Jérôme Gondorf und den Ex-Freiburger Jan Rosenthal. Den Gästen merkte man die Verunsicherung angesichts der Krise an: In der Anfangsphase wirkten die Breisgauer einfach gedanken- und handlungsschneller.

Christian Streich hatte die Rückkehrer Nicolas Höfler und Amir Abrashi zunächst auf der Bank gelassen. Der SC-Trainer tobte nach elf Minuten erstmals an der Seitenlinie: Angreifer Florian Niederlechner war im Strafraum nach einem harten Einsteigen von Fabian Holland zu Fall gekommen, Schiedsrichter Wolfgang Stark ließ das aber durchgehen. Zuvor hatte Freiburgs Innenverteidiger Manuel Gulde fast ein Eigentor geköpft.

Streichs Kollege Berndroth erlebte mit 64 Jahren sein Bundesliga-Debüt als Chefcoach; im Oberhaus arbeitete er bislang nur als Co-Trainer bei Eintracht Frankfurt von 1991 bis 1996. «Wir werden die drei Spiele mit Ramon Berndroth machen und dann haben wir genügend Zeit, uns für den einen oder anderen Kandidaten zu entscheiden», bekräftigte Präsident Rüdiger Fritsch im TV-Sender Sky. «Das Trainingslager ist Anfang Januar, bis dahin wird es was geben.»

In der zerfahrenen ersten Halbzeit schöpften die «Lilien»-Profis allmählich Selbstvertrauen. Mario Vrancic schreckte nach einer knappen halben Stunde die Freiburger mit einem scharfen Flachschuss knapp neben das Tor auf. Den Gastgebern, mühsam angetrieben von Mike Frantz, Janik Haberer und Vicenzo Grifo, gelang kaum etwas. Dafür hatten sie Glück bei einem Pfostenkracher von Artem Fedezki (42.).

Auch nach der Pause fand der Sportclub keine Linie im Spiel. Streich erhörte dann bald den Ruf der Fans nach Torjäger Nils Petersen. Aber auch der Joker biss sich zunächst die Zähne aus an der massiven «Lilien»-Abwehr. Niederlechner scheiterte aus kurzer Entfernung an 98-Torhüter Michael Esser (71.), der gerade noch den Ball über die Latte lenkte. Auf der Gegenseite vergab Sven Schipplock zwei Chancen in einer Phase, in der beide Teams den Dreier erzwingen wollten. Stark pfiff dann Strafstoß, als Fedezki im Strafraum Petersen foulte und beendete damit alle Hoffnungen der Darmstädter.

Fotocredits: Patrick Seeger
(dpa)

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