5:2 gegen Ingolstadt: Hoffenheim wirbelt

Sinsheim – Dank Doppel-Torschütze Adam Szalai und Joker Andrej Kramaric hält 1899 Hoffenheim Kurs auf die erste Europacup-Teilnahme der Clubgeschichte.

Das Team von Trainer Julian Nagelsmann tat sich beim 5:2 (1:1) gegen den FC Ingolstadt in der Fußball-Bundesliga lange schwer, festigte am Ende aber den vierten Tabellenplatz. Vor nur 23 028 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena trafen der künftige Bayern-Profi Sebastian Rudy (17. Minute), Szalai (62./77.), der eingewechselte Kramaric (79.) und der Ex-Ingolstädter Benjamin Hübner (88.) für die Kraichgauer. Es war das zwölfte Jokertor der Hoffenheimer in dieser Spielzeit – Ligabestwert.

Almog Cohen war der zwischenzeitliche Ausgleich (38.) für die Oberbayern gelungen, die weiter auf dem vorletzten Rang liegen. Zudem erzielte TSG-Abwehrspieler Niklas Süle ein Eigentor (60.). Damit blieb Hoffenheim im zwölften Heimspiel hintereinander ungeschlagen – Vereinsrekord. Zudem sind die Kraichgauer auch nach dem vierten Duell mit Ingolstadt ohne Niederlage.

Nagelsmann hatte schon mit der Aufstellung ein klares Offensiv-Signal gegeben: In Szalai und Sandro Wagner bot der 29-Jährige zwei Stoßstürmer auf. Ohne die verletzten Mark Uth, Lukas Rupp und Pavel Kaderabek mussten sich Gastgeber erst einmal sortieren. Zumal sich Ingolstadt, wie von Nagelsmann prophezeit, von Beginn an als der erwartet «eklige» Gegner präsentierte. Das 2:0 vor zwei Wochen bei Eintracht Frankfurt hatte den Oberbayern Auftrieb gegeben.

Ziemlich überraschend fiel dann das 1:0: Wie schon am vergangenen Wochenende beim 1:1 auf Schalke durfte sich Rudy feiern lassen. Aus 31 Metern hatte der Kapitän und Nationalspieler abgezogen, der Ball drehte sich ins rechte Eck – Torwart Martin Hansen schaute ziemlich verdutzt. Ausgerechnet Hoffenheim nimmt sich Ingolstadt als Vorbild im Abstiegskampf: Vor dem 23. Spieltag der Vorsaison stand die TSG wie jetzt der FC mit 18 Punkten auf Rang 17, schaffte dann unter Novize Nagelsmann den Klassenverbleib.

Glück hatten die Schanzer nach einem genialen Pass von Rudy: Schiedsrichter Bastian Dankert sah Nadiem Amri im Abseits, lag mit dieser Entscheidung aber falsch (34.). Genauso unerwartet wie Hoffenheim zur Führung gekommen war, gelang dem Team von Trainer Maik Walpurgis der Ausgleich. Keiner in der 1899-Abwehr kümmerte sich um Almog Cohen, der nach Dario Lezcanos Zuspiel frei vom Elfmeterpunkt aus einschießen durfte. «Als ob wir am Schlafen sind», meinte der verhinderte Stürmer Uth zur Pause am Sky-Mikrofon.

Ohne den australischen Angreifer Mathew Leckie, dessen Zwei-Spiele-Sperre der DFB am Freitag bestätigt hatte, fehlten Ingolstadt auch im zweiten Durchgang zunächst die großen Szenen im Angriff. Dann verhalf den Gästen aber Süle mit einem Kopfball-Eigentor zur Führung. Szalai – ebenfalls per Kopf nach einer Freistoßflanke von Rudy – gab mit seinem Ausgleichstreffer aber das Signal zu einem Sturmlauf der Hoffenheimer. Dabei machten Kramaric, der ungarische Nationalspieler selbst und Hübner den Sieg perfekt.

Fotocredits: Uwe Anspach
(dpa)

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