Adidas-Chef fordert Abschaffung der 50+1-Regel

München – Der Vorstandschef des Nationalmannschafts-Ausrüsters Adidas, Kasper Rorsted, macht sich für ein Ende der sogenannten 50+1-Regel in der Fußball-Bundesliga stark.

«Ich bin ganz klar für die Abschaffung», sagte Rorsted in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung». «Dann wären größere Investitionen in Bundesligaclubs möglich und die Liga würde wieder spannender, weil wieder echter Wettbewerb entstünde.»

Die in den Statuten der Deutschen Fußball Liga (DFL) verankerte Regelung soll bisher verhindern, dass Investoren die Mehrheit an den als Kapitalgesellschaften organisierten Bundesligaclubs erlangen.

Zuletzt hatte DFL-Chef Christian Seifert die deutschen Profivereine aufgefordert, «völlig unvoreingenommen» über das Fortbestehen zu diskutieren. Er hatte sich allerdings generell für eine Beibehaltung ausgesprochen. Die Bundesliga zeichne sich etwa durch relativ niedrige Ticketpreise aus. Zudem könnten Clubs nicht einfach so gekauft oder verkauft werden. «Deshalb ergibt es Sinn, die Situation zu regulieren. Ich bin nicht davon überzeugt, dass der komplett freie Markt die Antwort auf alles ist», sagte Seifert.

Rorsted dagegen sieht in der englische Premier League ein Vorbild – dort sei die Meisterschaftsfrage spannender als in der Bundesliga. «Dank der Investoren gibt es immer mehrere Vereine, die den englischen Meistertitel gewinnen können. Da gibt es jedes Wochenende mehrere attraktive Spitzenspiele und alle fiebern mit», sagte Rorsted und brachte auch eine Verlegung des DFB-Pokalfinales ins Gespräch: «Was spricht dagegen, wenn künftig ein DFB-Pokalfinale statt in Berlin auch einmal in Shanghai ausgetragen würde?»

Fotocredits: Daniel Karmann
(dpa)

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