Amazon Cloud Player: Online-Speicher für Musik

Amazon zieht einfach an Google und Apple vorbei: In den USA ist jetzt ein Streaming-Service für die eigene Musik des Nutzers auf den Markt gekommen. Der netzbasierte Datenspeicher Amazon Cloud Drive und sein Interface Cloud Player müssen ihre überraschende Existenz nun aber gegenüber den großen Plattenlabels verteidigen.

Während man noch auf Ergebnisse von Google Music oder iTune Clouds wartete, überholte der amerikanische Onlinebuchhändler Amazon seine Konkurrenten überraschend. Allerdings so überraschend, dass es ihm vollends entgangen ist, diese lästige Rechte-Sache mit den Plattenfirmen zu klären. Denn diese beharren noch immer auf ihrem nicht mehr ganz zeitgemäßen, musikalischen Lizenzrecht.

Was ist Cloud Drive, Cloud Player und Co.?

Cloud Drive ist ein online Speicherplatz, auf den man von jedem Computer mit Internetverbindung und Android-Geräten zugreifen kann. Der Nutzer kann MP3s bei Amazon kaufen, die automatisch in der Cloud gespeichert werden sollen oder eigene Musik hochladen.

Das unsortierte CD-Regal gehört also endgültig der Vergangenheit an. Ein Cloud-Konto von 5 GB Speicherplatz stellt Amazon kostenlos zur Verfügung, spekuliert aber selbstverständlich darauf, dass der Kunde die diversen Erweiterungsangebote wahrnimmt.

Angebote für mehr Musik

Wem 5 Gigabyte für seine Musik nicht ausreichen, der kann für einen jährlichen Aufpreis von $1 für 1 GB seine Speicherkapazität erweitern. Oder aber er kauft ein MP3-Albums im Amazon Store und erhält dafür für ein Jahr gratis ein Upgrade auf 20 GB. Da der Zugriff fast immer und überall möglich ist, wird der Nutzer vermutlich auf diese Angebote zurück greifen, um seine gesamte Musik endlich an einem Platz zu verwalten.

Amazon Cloud Player auch als App

Mit dem Cloud Player for Web oder dem Cloud Player for Android kann der Nutzer über einen Browser oder eine App auf seine Musik zugreifen, sie herunterladen, hochladen und streamen. So kann die Musik auch der Musiksammlung auf dem Rechner hinzugefügt bzw. direkt in einen MP3-Player übertragen werden.

Mit der Amazon MP3 App für Android liefert das Unternehmen gleich die mobile Version des Players mit. Somit ist es dem Kunden zusätzlich möglich, die Dienste Cloud Drive und Cloud Player auch unterwegs auf dem Handy zu nutzen.

Amazon: Lizenz zum Cloud-Streaming?

Das Problem an Amazons Schnelligkeit ist nur, dass sie dachten, sie könnten die großen Plattenfirmen einfach so übergehen und die würden das gar nicht merken. Das erinnert auch ein wenig an die Sache mit Google Books. Doch sie haben es gemerkt und nun stellt sich nicht nur die Frage, wann der Online-Speicherplatz auch in Deutschland verfügbar ist, sondern ob er es überhaupt so weit schaffen wird.

Denn wie wir wissen sind Plattenlabels uneinsichtig und haben einen langen Atem: EMI streitet seit über drei Jahren gegen MP3tunes an. Der Streit darüber, ob Cloud-Musik eine virtuelle, externe Festplatte oder doch ein lizenzpflichtiges Streamingangebot ist, wird sich sicherlich noch etwas in die Länge ziehen, während wir weiter auf dem Trockenen sitzen.

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