Bartra-Traumtor und Götze-Comeback: BVB besiegt Wolfsburg

Wolfsburg – Über das Comeback von Mario Götze freute sich Borussia Dortmunds neuer Trainer Peter Bosz fast genauso wie über seinen Traum-Einstand in der Fußball-Bundesliga.

«Er ist ein Spieler, den man nicht oft sieht. Aber es ist wichtig, dass er wieder seine Minuten macht», sagte Bosz über Götze nach dem mühelosen 3:0 (2:0) bei einem hilflosen VfL Wolfsburg. Mit seiner Vorarbeit zum 1:0 durch Christian Pulisic (22. Minute) leitete Götze den Premierensieg von Bosz mit ein.

Marc Bartra erzielte in der ausverkauften Volkswagen Arena vor 30 000 Zuschauern das zweite Tor (27.), Pierre-Emerick Aubameyang (60.) sorgte für die Entscheidung. Dortmund reichte eine clevere und konzentrierte Leistung, um die harmlosen und defensiv schwachen Gastgeber zu bezwingen. «Für mich ist einfach wichtig, dass ich jetzt wieder zurück bin», sagte Götze. «Ich habe mich gut gefühlt, wir haben gewonnen, wir haben ein gutes Spiel gemacht.»

Nach mehr als einem halben Jahr Zwangspause ohne Pflichtspiel stand Götze wieder in der Startelf. Der 25-Jährige hatte wegen einer Stoffwechselstörung lange aussetzen müssen und hielt gut eine Stunde durch. Als das Spiel entschieden war, nahm Bosz den Offensivkünstler vom Feld. Der in der Defensive durch Verletzungsausfälle geschwächte VfL begann abwartend, Dortmund war hingegen sofort bemüht, mit Offensivaktionen das Spiel zu kontrollieren. Götze war involviert, aber zunächst unauffällig.

Nach der Anfangsphase agierten die Niedersachsen mutiger, BVB-Keeper Roman Bürki wurde aber nicht gefordert. Sein Gegenpart, Koen Casteels, dann allerdings schon: In der 22. Minute konterte der BVB, Götze passte zu Rechtsaußenangreifer Pulisic, der von Yannick Gerhardt nicht angegriffen wurde und wuchtig das 1:0 erzielte. Fünf Minuten später traf Innenverteidiger Bartra. Der Spanier kam nach einer BVB-Ecke an den Ball und zirkelte ihn technisch anspruchsvoll – allerdings auch völlig unbedrängt – in die lange Ecke. Auch bei dieser Aktion war die Wolfsburger Defensive zu unentschlossen.

«Das war ein ernüchternder Tag», sagte VfL-Sportchef Olaf Rebbe. Die Mannschaft von Trainer Andries Jonker wirkte nach dem Doppelschlag verunsichert und geriet mehrfach unter Druck. Ohne die verletzten Verteidiger John Anthony Brooks und Jeffrey Bruma fehlte beim Relegationsteilnehmer der vergangenen Saison die nötige Zweikampfstärke. Obwohl die Offensive um Kapitän Mario Gomez gut besetzt war, gelang dem VfL aber auch dort sehr wenig.

Auch bei der Entscheidung durch Torjäger Aubameyang patzte die Wolfsburger Abwehr. Innenverteidiger Robin Knoche stand diesmal zu weit vom Gabuner weg. Trainer Jonker machte seiner Abwehrreihe zumindest öffentlich keine Vorwürfe. «Es ist nicht einfach zu verteidigen, wenn die ganze Mannschaft nicht in der Lage ist, den Gegner zu stoppen», sagte er.

Nach dem 3:0 für Dortmund passierte kaum noch etwas, der BVB wurde nicht mehr wirklich gefordert. Vor der Partie hatten Anhänger beider Clubs mit Sprechchören und Bannern gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) protestiert und in seltener Einigkeit minutenlang «Scheiß DFB» gebrüllt.

Fotocredits: Peter Steffen
(dpa)

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