Boldt kritisiert Karrieredenken vieler Nachwuchstrainer

Düsseldorf – Bayer Leverkusens Manager Jonas Boldt sieht im Nachwuchsbereich des deutschen Fußballs Änderungsbedarf.

Es gebe «einige Dinge, gerade im Nachwuchsbereich, die unserer Meinung nach nicht so gut laufen», sagte Boldt der Deutschen Presse-Agentur. «Deshalb haben wir beispielsweise in Simon Rolfes jemanden dazugenommen, der den Finger in die Wunde legt. Denn wir als deutscher Verein können unseren Beitrag dazu leisten, dass es künftig besser läuft.»

Technisch seien die deutschen Nachwuchsspieler «nach wie vor sehr gut. Zwischenzeitlich haben wir uns aber vielleicht zu sehr auf die Taktik konzentriert», sagte Boldt. Er sieht vor allem «im Persönlichkeitsbereich sehr große Herausforderungen. Nicht nur im Fußball, das gilt für die ganze Gesellschaft. Viele junge Menschen sehnen sich nach starken Führungspersönlichkeiten, und diese sollten wir ihnen wieder geben.»

Boldt kritisierte das Karrieredenken vieler Nachwuchstrainer: «Wenn ein Trainer ein Jugendteam trainiert und selbst nur das Ziel hat, in die nächsthöhergelegene Mannschaft zu wechseln, ist das nicht ideal.»

Bayer-Trainer Heiko Herrlich sprach sich im dpa-Interview für eine gute Mischung an Ausbildern aus. «Es ist wichtig, dass wir im Nachwuchsbereich beide Trainertypen haben: Ex-Profis, die das alles erlebt haben und die wissen, was notwendig ist, um ganz oben anzukommen. Aber auch Trainer, die mit Mitte 20 schon den Beruf ergriffen und sich unheimlich viele Gedanken über das Spiel gemacht haben», erklärte er.

Fotocredits: Rolf Vennenbernd
(dpa)

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