Brisanz vor Duell in Hoffenheim: Strafanzeige gegen BVB-Fans

Sinsheim – Beim Duell zwischen den Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim und Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr) drohen Proteste. Grund dafür ist ein Strafantrag von Dietmar Hopp gegen mehr als 30 Dortmunder Anhänger.

Damit setzt sich der Hoffenheimer Mäzen gegen Schmähgesänge aus dem Gästeblock zur Wehr, die es im Spiel beider Teams am Ende der vergangenen Saison aus dem Gästeblock gegeben hatte. «Es ist ein No-Go, so einen Mann, der so viel tut für die Gesellschaft, völlig losgelöst von der TSG Hoffenheim, zu beleidigen», sagte Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann am Freitag.

Gleichzeitig gilt ein Haus- und Betretungsverbot für die Beschuldigten rund um die Partie. «Sollte Hopp tatsächlich glauben, er könne uns mit seinen Verboten mundtot machen, zeigen wir ihm am Samstag, wie falsch er damit liegt», teilte das Dortmunder Fanbündnis Südtribüne mit.

Die Beschuldigten konnten aufgrund von Videomaterial identifiziert werden. «Es wurde immer schlimmer. Irgendwann ist dann auch mal Schluss. Es ist ein klares Zeichen an jene Sorte Fans, die meint, die Kurve sei ein rechtsfreier Raum. Wer sich danebenbenimmt, muss damit rechnen, dass er bestraft wird, vorbestraft ist und einen Eintrag im Register bekommt», sagte Hopp-Anwalt Christoph Schickhardt der «Bild» (Freitag). In der Vergangenheit hatte es wiederholt Proteste von BVB-Fans gegeben, die 1899 Hoffenheim für ein vom traditionellen Fußball entwurzeltes Konstrukt halten und den Verein wegen des finanziellen Engagements von Hopp als «Plastikclub» bezeichnen.

«Die Hausverbote, die sich allein auf die Einleitung eines Strafverfahrens stützen, werden von uns nicht akzeptiert und falls erforderlich auch gemeinsam mit den betroffenen BVB-Fans weiter rechtlich aufgearbeitet», kommentierte die Fanhilfe Dortmund.

Auch Bayern-Trainer Niko Kovac äußerte sich zum Thema und forderte die Fußballfans zu einem maßvollen Umgang mit gegnerischen Mannschaften und Verantwortlichen auf: «Ich frage mich einfach, wie würde man sich fühlen, wenn man selber in der Situation wäre. Die Antwort ist relativ einfach. Tue nicht das, was du nicht möchtest, was dir jemand antut.»

Fotocredits: Uwe Anspach
(dpa)

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