Dank Hwang: HSV erstmals Zweitliga-Spitzenreiter

Dresden – Ein Geniestreich von Hee Chan Hwang hat dem Hamburger SV die erstmalige Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga beschert. Mit seinem Schlenzer in der 68. Minute entschied Hwang das Nachholspiel der 4. Runde bei Dynamo Dresden.

Vor 30.723 Zuschauern in der ausverkauften, nun wieder Rudolf-Harbig-Stadion genannten, Dresdner Arena sollte es nach torloser erster Halbzeit der einzige Treffer bleiben. Damit ging das Heimdebüt von Dynamo-Cheftrainer Maik Walpurgis daneben. In der Nachspielzeit verschoss HSV-Profi Pierre-Michel Lasogga noch einen Foulelfmeter (90.+5).

«Es tut gut, wenn man oben steht. Das gab es in Hamburg schon recht lange nicht mehr. Das muss uns jetzt eine breite Brust geben, aber wir dürfen nicht abheben. Wir müssen das Woche für Woche bestätigen», sagte HSV-Torhüter Julian Pollersbeck im TV-Sender Sky und lobte den Gegner: «Es war extrem schwer, Dresden hat es uns sehr schwer gemacht.»

Der HSV, der im Vergleich zum 3:2 gegen Heidenheim auf vier Positionen verändert auflief und dabei den bisher fünffachen Saisontorschützen Lasogga wieder ins Sturmzentrum stellte, hatte zwar mehr Spielanteile, doch große Chancen erarbeitete sich das Team von Trainer Christian Titz kaum.

Dynamo verschob in der Defensive clever, bildete eine Fünfer-Kette vor dem eigenen Tor und stellte zudem noch eine Vierer-Kette davor. Damit nahm das Team dem HSV den Raum, um das eigene Spiel gefährlich zu machen. Lasogga hatte im ersten Abschnitt nur eine Kopfball-Gelegenheit. Dynamo-Torhüter Markus Schubert musste sich bei einer direkt auf das Tor geschossenen Ecke von Justino Dos Santos beweisen. «Wir waren gut organisiert, der Gegner hatte wenig Möglichkeiten. Der HSV hat natürlich hervorragende Fußballer in seinen Reihen, aber wir haben das gut gemacht», sagte Walpurgis.

Selbst wurde Dynamo durch Konter immer wieder gefährlich. Eingeleitet von Patrick Ebert und Haris Duljevic kamen die Gastgeber durch Philip Heise (10.), Moussa Koné (11.) und Brian Hamalainen (41.) zu guten Chancen. Ein Treffer von Koné (44.) wurde wegen Abseits zurecht nicht anerkannt.

Nach der Pause wurde es im Dresdner Spiel ruhiger, das hohe Tempo der ersten 45 Minuten hatte Kraft gekostet. Die Grundordnung im Abwehrspiel ging verloren. Nachdem der eingewechselte Hwang in der 62. Minute mit einer Doppelchance noch an Schubert und dem Außennetz gescheitert war, machte er es sechs Minuten später besser. Vorausgegangen war eine Serie von Abwehrfehlern im Dynamo-Strafraum.

Die Dresdner waren nun zu mehr Offensivaktionen gezwungen, was beiden Teams mehrere Chancen gestattete. So vergaben Koné (59.), Hartmann (64.) und Dario Dumic (73.) freistehend für die Gastgeber. Auf der Gegenseite traf Khaled Narey nur den Außenpfosten (74.). «Die Mannschaft hat viel von dem umgesetzt, was wir defensiv sehen wollen. Wir müssen aber an der Chancenverwertung arbeiten», sagte Walpurgis.

Fotocredits: Sebastian Kahnert
(dpa)

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