Der FC St. Pauli gewinnt 3:1 in Bochum

Bochum – Trainer Markus Kauczinski ballte beim Schlusspfiff die Fäuste und brüllte deutlich hörbar ein «Yeah» über den Rasen: Der FC St. Pauli hat sich als Aufstiegskandidat in der 2. Fußball-Bundesliga in Stellung gebracht und hält den Traum von einem Hamburger Doppel-Aufstieg am Leben.

Die Hanseaten gewannen zum Abschluss des 16. Spieltags das sehr unterhaltsame Verfolger-Duell beim VfL Bochum mit 3:1 (2:1) und sind nun punktgleich mit dem Dritten Union Berlin Tabellenvierter. Der Stadtrivale Hamburger SV ist weiter Spitzenreiter. Die Bochumer, die nach sieben Spielen erstmals wieder verloren, sind vier Punkte dahinter Siebter.

Sami Allagui (15.) und Henk Veerman im Nachschuss nach einem von Allagui verschossenen Foulelfmeter (42.) trafen in der ersten Halbzeit für die Hamburger. Der zehn Minuten zuvor eingewechselte Mats Möller Daehli machte mit seinem Treffer in der 86. Minute alles klar. Der zweitbeste Liga-Torschütze Lukas Hinterseer hatte mit seinem neunten Saisontor zwischenzeitlich ausgeglichen (35.).

«Wir waren das klar bessere Team in der ersten Halbzeit. Der Gegner kommt zweimal über die Mittellinie und zweimal klingelt es bei uns», meinte der Bochumer Torjäger. Trainer Robin Dutt haderte nach der Niederlage vor allem mit der Defensive: «Wir haben unser Offensivspiel nicht so abgesichert, wir das mussten»

Beide Teams waren von großen Personalsorgen geplagt. St. Paulis Trainer Kauczinski, der einst in der 2. Mannschaft des VfL kickte, fehlten Leistungsträger wie Daniel Buballa, Marvin Knoll, Richard Neudecker oder Christopher Buchtmann. Sein Kollege Dutt musste sogar auf acht Spieler verzichten, in Lars Holtkamp saß ein Eigengewächs drei Wochen nach dem 17. Geburtstag auf der Bank. «Bochum hat uns sehr gefordert, aber wir haben kompakt verteidigt», freute sich Kauczinski über den Sieg und Platz vier: «Das sieht gut aus.»

Dennoch sahen die 22 916 Zuschauer eine temporeiche und teilweise mitreißende erste Halbzeit. Nach der Gäste-Führung drängte der VfL mit über 70 Prozent Ballbesitz und wurde durch Hinterseers sehenswerten Drehschuss belohnt. Doch dann foulte VfL-Keeper Manuel Riemann Ryo Miyaichi im Strafraum, hielt zwar den Elfmeter von Allagui, war aber gegen den Nachschuss von Veerman machtlos. Das Tor hätte jedoch nicht zählen dürfen, da der Niederländer zu früh in den Strafraum gelaufen war. «Das hat jeder gesehen, dass er viel zu früh im Strafraum war. Aber reklamieren hilft da nicht», sagte Riemann dem TV-Sender Sky.

Fotocredits: Ina Fassbender
(dpa)

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