Der Mini fährt auch im Alter noch agil

Berlin – Dem Mini wird Kult-Charakter zugeschrieben. Fakt ist: Er ist ein Kleinwagen im Retro-Design, der sich gut verkauft, obwohl er kaum praktisch, aber in der Anschaffung teuer ist.

In Sachen Qualität zeigt die Kurve wie beim Karosseriewachstum von Generation zu Generation nach oben. Wir werfen einen Blick auf die ab 2006 gebauten Auflagen.

– Modellhistorie: Im Jahr 2000 verschwand das Urmodell vom Markt, bereits 2001 legte BMW mit der Neuauflage nach. Die zweite Modellgeneration kam 2006 in den Handel (Modellpflege 2010), die dritte 2014. Das jüngste Facelift brachte ab Mai 2018 Designretuschen, neue Ausstattungsoptionen und überarbeitete Motoren.

– Abmessungen: 3,70 m bis 3,87 m x 1,68 m bis 1,73 m x 1,41 m (LxBxH); Kofferraumvolumen: 160 l bis 211 l.

– Karosserievarianten: Klassisch ist der Mini ein Dreitürer. Von der zweiten Generation gibt es als Spielarten: Cabrio, Roadster, Coupé, Clubman, Paceman und Countryman (R55 bis R61). Beim Nachfolger (F54 bis F57; F60) wurden der Roadster, Paceman und später auch das Coupé gestrichen, dafür debütierte erstmals ein Fünftürer.

– Stärken: Die agilen Fahreigenschaften – über alle Generationen hinweg lässt sich der Mini gut um die Kurven scheuchen, nicht ganz so Gokart-mäßig fühlt sich der bei Magna-Steyr gebaute Countryman an. Auch bei der Hauptuntersuchung (HU) macht das Mini-Fahrwerk eine gute Figur. Laut «Auto Bild Tüv Report 2019» zeigen weder Radaufhängung noch Federn, Dämpfer oder Antriebswellen und Lenkkomponenten statistisch nennenswerte Mängel. In Sachen Verarbeitung gibt es bei dem frühen Dreitürer noch Kritik, seit dem ersten Facelift klappert nichts mehr.

– Schwächen: Der Mini ist ein auch als Gebrauchtwagen noch recht teures Auto, das Raumangebot hält sich in Grenzen, auch wenn zum Fünftürer jetzt vier Personen leichten Zustieg haben und bequem mitfahren. Für Abstriche bei der HU sorgen die vordere Beleuchtung (ab der ersten HU überdurchschnittlich oft bemängelt), verschlissene Bremsscheiben sowie Aussetzer bei der Abgasuntersuchung (beides ab der vierten HU). Ab dem fünften Jahr klagen Halter öfter über Ölverlust an Motor und Getriebe.

– Pannenverhalten: Der ADAC schreibt mit Blick auf die hauseigene Statistik: «Der Mini schneidet durchgehend sehr gut ab.» Ab dem Baujahr 2010 verzeichnet der Club praktisch keine Einsätze in statistisch relevanter Häufigkeit mehr. Probleme bereiten Kühlmitteltemperatursensoren (2008, 2010), Lambdasonden (2008 bis 2009) und Nockenwellenverstelleinrichtungen (2008, 2010). Benziner, ebenfalls von 2008 und 2010, fielen mit defekten Zündspulen auf.

– Motoren: Benziner: Drei- und Vierzylinder von 55 kW/75 PS bis 170 kW/231 PS; Diesel: Drei- und Vierzylinder mit 66 kW/90 PS bis 125 kW/170 PS. Dreizylindermotoren kamen erst im F56.

– Marktpreise laut «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern: – Mini Cooper D (R56, Dreitürer, 2012); 82 kW/112 PS (Vierzylinder); 115.000 Kilometer; 8500 Euro. – Mini One 1.2 (F55, Fünftürer, 2016); 75 kW/102 PS (Dreizylinder); 44.000 Kilometer; 11.500 Euro. – Mini John Cooper Works 2.0 (F56, Dreitürer, 2015); 170 kW/231 PS (Vierzylinder); 57.000 Kilometer; 16.500 Euro.

Fotocredits: BMW AG
(dpa/tmn)

(dpa)
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