DFB-Frauen wollen im Halbfinale «bis zum Schluss kämpfen»

Belo Horizonte – Jetzt gilt es! Auf dem Weg ins ersehnte Olympia-Finale im legendären Maracanã-Stadion wollen sich die deutschen Fußball-Frauen auch von Kanada nicht aufhalten lassen.

«Es wird ein heißer Fight. Wir müssen mehr als 100 Prozent geben, jede von uns, damit wir den Finaleinzug schaffen», sagte die frisch gekürte Fußballerin des Jahres Alexandra Popp und versprach für das Halbfinale: «Wir werden auf jeden Fall bis zum Schluss kämpfen.»

Die Auszeichnung als beste Spielerin der vergangenen Saison soll die Stürmerin vom Pokalsieger VfL Wolfsburg an diesem Dienstag in Belo Horizonte beflügeln. «Ich möchte weiter an mir arbeiten und die Torchancen besser nutzen», kündigte sie an.

Schon vor Turnierbeginn hatten sich die DFB-Frauen darauf eingeschworen, erstmals in der Olympia-Geschichte das Finale zu erreichen. Nun sind sie davon nur noch einen Schritt entfernt. «Wir sind froh, dass wir es so weit geschafft haben und freuen uns schon sehr auf das Spiel», sagte Popp.

Doch die Hürde ist hoch. In der Vorrunde zog der Europameister gegen die Nordamerikanerinnen mit 1:2 den Kürzeren. «Man kann auf jeden Fall von einer Revanche sprechen», betonte Popp daher. Es werde darauf ankommen, den Spielaufbau des Gegners besser zu unterbinden als im ersten Duell. «Es wird wichtig sein, dass wir sehr kompakt stehen und aggressiv sind», sagte Popp. Den Ausgang hält sie für völlig offen, denn: «Wir haben uns seit der Gruppenphase gesteigert.»

Das liegt vor allem an dem gesunden Binnenklima in der Mannschaft, die abseits des Rasens bisher oft besser harmonierte als auf dem Spielfeld. «Wir sind ein richtig gutes Team. Es gibt bei uns keine Gruppen. Wir sind schon so lange zusammen unterwegs und teilen unser Leben. Man kann hier auch über ganz private Sachen mit jedem sprechen», berichtete Popp.

So wurden auch die kritischen Turnierphasen nach dem 2:2 gegen Australien und dem 1:2 gegen Kanada in der Vorrunde überstanden. «Wir erinnern uns in schwierigen Situationen an unsere Stärken, bauen uns auf, motivieren uns», erzählte die 25-Jährige.

Sportlich verfolgen ohnehin alle das eine Ziel – Gold. Das wäre für Bundestrainerin Silvia Neid das schönste Abschiedsgeschenk. Die 52-Jährige wirkt bei ihrem letzten Turnier sehr entspannt, lässt ihren Spielerinnen viel Freiraum. «Es wäre natürlich wunderschön, mit einer Goldmedaille heimzukehren», hatte sie schon vor der Abreise an den Zuckerhut erklärt. «Aber ich bewerte meine Karriere nicht nach einem Olympiasieg.» Auch wenn er die Krönung bedeuten würde.

Fotocredits: Juca Rodrigues/Framephoto
(dpa)

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