Eintracht Frankfurt will im Pokal «wieder da sein»

Frankfurt/Main – Den Liga-Frust hatte Niko Kovac schnell wieder verdaut. Jetzt geht es darum, bei der Frankfurter Eintracht wieder die Pokal-Stimmung zu entfachen.

«Wir müssen uns kurz schütteln und positiv nach vorne schauen. Wir haben ein wichtiges Pokalspiel, und da wollen wir unbedingt weiterkommen», sagte der Frankfurter Trainer nach dem 0:3 beim furiosen FC Augsburg, der höchsten Niederlage in dieser Bundesliga-Saison.

Schon am Mittwoch steht das Viertelfinale im Cup-Wettbewerb gegen den Nachbarn Mainz 05 an. Und das Ziel der Frankfurter ist klar: Sie wollen genau wie in der vergangenen Saison wieder das Pokal-Endspiel in Berlin erreichen.

In Augsburg bekamen die viel gerühmten Eintracht-Kicker aber erst einmal ihre Grenzen aufgezeigt. «Wir sind nicht so weit wie andere Mannschaften», sagte Kovac und sah sich darin am Sonntag noch einmal bestätigt. Von einem «Warnschuss zur rechten Zeit» sprach Sportdirektor Bruno Hübner. «Das Spiel müssen wir jetzt einfach abhaken.»

Statt auf den zweiten Tabellenplatz vorzurücken, mussten die Hessen die Augsburger wieder bis auf zwei Zähler an sich heranlassen. «Wir haben heute das vermissen lassen, was uns in den letzten Wochen so stark gemacht hat», erklärte Kovac. «Das war ein kleiner Weckruf, dass wir jede Woche hart arbeiten müssen, damit wir uns entwickeln.»

Der zuletzt auch von Bayern-Trainer Jupp Heynckes so gelobte Eintracht-Coach durfte sich wenigstens freuen, dass er wieder auf seinen lange vermissten Leistungsträger Marco Fabián zurückgreifen kann. «Marco hat versucht, das Spiel in die Hände zu nehmen. Natürlich kann nach der Pause nicht alles gelingen», sagte Kovac, der den Mexikaner in der 67. Minute eingewechselt hatte.

Fabián hatte wegen einer Bandscheiben-OP ein halbes Jahr gefehlt. «Das Spiel ist nicht so gelaufen, wie ich mir mein Comeback vorgestellt habe, aber so ist das nun mal im Fußball», sagte der 28 Jahre alte Mittelfeldakteur. «Für mich ist es heute dennoch ein besonderer Tag, denn ich konnte nach Monaten endlich wieder mit meiner Mannschaft auf dem Platz stehen. Endlich bin ich wieder fit und bereit für die Aufgaben, die vor uns liegen.»

Am Mittwoch soll im Derby gleich vom Anpfiff die richtige Einstellung gezeigt werden. Denn der Auftritt gegen Augsburg habe «zu locker, zu überheblich» ausgesehen, monierte Torhüter Lukas Hradecky.

Ja-Cheol Koo (19.), Michael Gregoritsch (76.) und Marco Richter (89.) bestraften vor 27 188 Zuschauern nicht nur die Frankfurter. Die geschlossen starke Mannschaftsleistung gepaart mit dem klaren Erfolg war auch ein deutliches Zeichen, dass auch mit dem FC Augsburg im Kampf um die Europapokalplätze weiter zu rechnen ist.

Fotocredits: Stefan Puchner
(dpa)

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