Entscheidung über Russlands bei Schlussfeier wohl am Sonntag

Pyeongchang – Voraussichtlich erst am Tag der Schlussfeier entscheidet das Internationale Olympische Komitee, ob die russischen Sportler hinter ihrer Fahne zur Zeremonie ins Stadion einziehen werden.

Das IOC-Exekutivkomitee werde am Samstagnachmittag die Empfehlung einer dreiköpfigen Untersuchungskommission anhören, sagte IOC-Sprecher Mark Adams. «Danach entscheiden wir über die nächsten Schritte.» Die IOC-Session, die am Sonntagvormittag tagt, werde den Fall dann «natürlich diskutieren».

Das Exekutivkomitee würde mit diesem Ablauf die Vollversammlung der IOC-Mitglieder noch um politische Rückendeckung bitten. Rechtlich bindend ist laut Auskunft des IOC aber schon eine Entscheidung der Exekutive.

Eine dreiköpfige Kommission unter Vorsitz von IOC-Mitglied Nicole Hoevertsz von den Niederländischen Antillen prüft derzeit, ob die ohne Flagge und Hymne antretenden «Olympischen Athleten aus Russland» während der Spiele von Pyeongchang den Verhaltenskodex befolgen, den ihnen das IOC auferlegt hatte. Grund für die Sanktionen war die groß angelegte Manipulation während der Winterspiele 2014 in Sotschi.

Die Frage, ob die russischen Sportler unter ihrer Fahne zur Schlussfeier der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang einlaufen dürfen, beschäftigt die Athleten stark.

«Die Lage ist für uns alle schwierig», sagte die scheidende Athletensprecherin Angela Ruggiero. «Wir hören eine breite Palette von Für und Wider.» Ruggiero erklärte, dass viele Sportler «besorgt und beunruhigt» seien.

Die ehemalige US-amerikanische Eishockeyspielerin rät Athleten allerdings davon ab, ihre Haltung gegenüber einer etwaigen Rehabilitierung Russlands durch Fernbleiben von der Schlussfeier am Sonntag auszudrücken. Es gebe andere Möglichkeiten, seine Gefühle bei diesem Thema auszudrücken.

Das Internationale Olympische Komitee bewertet am Samstag, ob die Russen bei den Spielen die Verhaltensregeln befolgt haben, die ihnen das IOC wegen des Manipulationsskandals bei den Winterspielen 2014 in Sotschi auferlegt hatte. Auf dieser Grundlage fällt die Entscheidung, ob das derzeit suspendierte Nationale Olympische Komitee Russlands wieder aufgenommen wird und die Athleten mit Fahne und nationaler Kleidung zur Schlussfeier einziehen dürfen.

Fotocredits: Michael Kappeler
(dpa)

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