Ex-Zehnkämpfer Busemann gnadenlos: «Ich hasse Doping»

München/Rio de Janeiro – Mit Sportbetrügern kennt der ehemalige Weltklasse-Zehnkämpfer Frank Busemann überhaupt kein Pardon.

«Ich hasse Doping», sagte der Olympia-Zweite von 1996 in einem Interview der Münchner «Abendzeitung». «Deswegen gibt es bei uns zu Hause auch eine goldene Regel für die Kinder: Du kannst saufen, du kannst rauchen – wenn du aber dopst, dann kaufe ich dir ’ne Karte zum Mond – ohne Rückflugticket.»

Gerade an den Höhepunkt Olympischer Spiele – den 100-Meter-Sprint – geht Busemann «mit sehr zwiespältigen Gefühlen» heran. «Ich liebe die Dramatik, die 100 Meter sind immer ein ganz spezieller Moment. Aber natürlich läuft da immer der Zweifel mit», erklärte der 41-Jährige.

Vor seinem geistigen Auge sehe er schon die Sprinter, «wie sie vor einer imaginären Dopingspritze davonrennen», schilderte Busemann. «Wenn man etwa den Amerikaner Justin Gatlin sieht, der mehrfach des Dopings überführt wurde und der jetzt schneller läuft als zu den Zeiten, als er definitiv vollgepumpt war, dann kann da was nicht stimmen.»

Frank Busemann ist in Rio de Janeiro als ARD-Experte dabei. Die Leichtathletik-Wettbewerbe der Olympischen Spiele beginnen am Freitag.

Fotocredits: Lukas Schulze
(dpa)

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