FC Bayern siegt 3:1 beim Müller-Comeback

München – Der FC Bayern hat beim gelungenen Comeback von Thomas Müller einen bedeutenden Sieg auf dem Weg zur Herbstmeisterschaft in der Fußball-Bundesliga bejubelt.

Drei Tage vor dem Gruppenfinale in der Champions League gegen Paris St. Germain erzielten Arturo Vidal (17. Minute) und Kingsley Coman (67.) jeweils nach Vorarbeit von Kapitän Müller beim mühsamen 3:1 (1:1) gegen Hannover 96 die ersten beide Münchner Treffer. Robert Lewandowski (87./Foulelfmeter) sorgte für die Entscheidung. Durch die 0:4-Pleite von RB Leipzig in Hoffenheim baute der deutsche Serienmeister die Tabellenführung aus.

Charlison Benschop (35.) ließ die Gäste um den herausragenden Schlussmann Philipp Tschauner vor 75 000 Zuschauern durch den Ausgleich in einer unterhaltsamen Partie auf eine Überraschung hoffen. Die wäre vielleicht möglich gewesen, wenn Niclas Füllkrug nicht mit einem Foulelfmeter an Sven Ulreich gescheitert wäre (28.).

Eine Woche nach dem 1:2 in Gladbach traten die München um Rückkehrer Müller vom Start weg entschlossen auf. Der Weltmeister glänzte als Vorbereiter. Vidal hatte die meisten Toraktionen in der Anfangsphase. Der Chilene scheiterte an Tschauner (4.) und dem Pfosten (8.) – dann durfte er über sein viertes Saisontor jubeln. Müller flankte von rechts vor das Gästetor. Vidals Kopfball versuchte Robert Lewandowski zu erreichen und irritierte Tschauner mit seinem Eingreifen. Der Ball trudelte ohne weitere Berührung ins Tor.

Als sieben Minuten später Lewandowski über das 2:0 jubelte, schien es der erwartet lockere Nachmittag für die Münchner zu werden. Doch Referee Guido Winkmann gab den Treffer nach Hinweis des Videoschiedsrichters nicht. Der hatte eine Abseitsstellung gesehen.

Danach nahm die Partie richtig Fahrt auf. Bayern-Keeper Ulreich stoppte den heranstürmenden Felix Klaus mit einem Foul. Füllkrug verwandelte den ersten Elfmeter. Doch weil reichlich Spieler beider Teams zu früh in den Strafraum gelaufen waren, ließ Winkmann erneut ausführen. Diesmal scheiterte der 24 Jahre alte Angreifer am Bayern-Torwart. Besser machte es der wuchtige Benschop nach einem Eckball. Der Kopfball des Niederländers segelte ins lange Eck.

Auf der Gegenseite hätte Müller, der sechs Wochen nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel mit seinem 410. Pflichtspiel für den FC Bayern mit Lothar Matthäus gleichzog, beinahe die Pausenführung für die Münchner erzielt. Tschauner lenkte den Kopfball des Weltmeisters mit einem Reflex an die Latte.

Zwei sehenswerte Distanzschüsse von James, die knapp über das Tor strichen, leiteten eine druckvolle zweite Hälfte der Bayern ein. Der Kolumbianer war ein Aktivposten beim Rekordmeister, wenngleich ihm auch einige Aktionen missglückten.

Die Niedersachsen machten den Gastgebern die Arbeit bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aber weiter schwer. Dazu präsentierte sich Tschauner als sicherer Rückhalt, wie etwa bei einem Kopfball von Corentin Tolisso (63.). Auch gegen Lewandowski – nach Pass von Müller – reagierte er glänzend (77.).

Bei der feinen Einzelleistung von Coman nach Vorarbeit von Müller war der frühere 1860-Keeper dann aber machtlos. Der flinke Franzose holte auch den Elfmeter raus, den Lewandowski sicher zum 14. Saisontor verwandelte. Kurz vor dem Abpfiff durfte auch Franck Ribéry zwei Monate nach seiner Knieverletzung zum Comeback ran.

Fotocredits: Andreas Gebert
(dpa)

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