Frankfurt verspielt wohl Europa League: Auswärtsniederlage

Gelsenkirchen – Trainer Niko Kovac war bedient, die Spieler sanken enttäuscht zu Boden: Eintracht Frankfurt bleibt im Kampf um Europa nur noch die Hoffnung auf einen Sieg im DFB-Pokalfinale am 19. Mai gegen den FC Bayern München.

Mit der 0:1 (0:1)-Niederlage beim Vizemeister FC Schalke 04 verspielten die Hessen am letzten Bundesliga-Spieltag den siebten Tabellenplatz und beendeten die Saison auf Rang acht. Das Kovac-Team muss in Berlin schon den Titel holen, um doch noch in die Europa League einzuziehen. Dafür muss sich das Team des künftigen Bayern-Trainers allerdings erheblich steigern.

«Das ist ärgerlich», sagte Kovac. «Aber wir haben nicht so gespielt, wie wir uns das vorgestellt hatten. Vor allem in der ersten Hälfte haben wir es nicht geschafft, uns vom Druck der Schalker zu befreien.» Nun gelte es die Partie schnell abzuhaken und sich auf das Pokalfinale zu konzentrieren, sagte der Kroate: «Wir haben nächste Woche wieder eine Möglichkeit. Vielleicht haben wir dann mehr Glück.»

Dem Meisterschafts-Zweiten aus Gelsenkirchen gelang vor 61.585 Zuschauern in der Arena am Samstag dank des Treffers von Guido Burgstaller (26. Minute) dagegen der krönende Abschluss einer tollen Saison. Gleichzeitig feierten die Königsblauen eine erfolgreiche Revanche für das Aus im Pokal-Halbfinale gegen die Hessen am 18. April. Dass sich sein Team noch mal so ins Zeug legte, obwohl die Ziele schon vorher erreicht waren, nötigte Schalke-Trainer Domenico Tedesco großen Respekt ab: «Das sagt viel, wenn man schon Vizemeister und in der Champions League ist.»

Schon vor dem Anpfiff wurden Nationalspieler Leon Goretzka, der nach fünf Jahren auf Schalke zum FC Bayern wechselt, und der zu Juventus Turin zurückkehrende Leihspieler Marko Pjaca mit Applaus verabschiedet. Der suspendierte Max Meyer, der den Club ebenfalls verlässt, weilte bereits im Urlaub. «Mir haben so viele Leute alles Gute gewünscht. Das haut mich vom Hocker», sagte Goretzka zu seiner Abschiedsvorstellung.

Nach dem 0:1 gegen Frankfurt im Pokal-Halbfinale ging Schalke engagiert und motiviert zu Werke und hatte durch Daniel Caligiuri (5.) die erste Chance. Wie zuletzt zog sich die Eintracht weit zurück und lauerte auf Konter. Schalke war spielbestimmend, doch große Chancen blieben zunächst aus. Erneut war es eine Standardsituation, die zur Führung führte. Nach einem Freistoß von Caligiuri bugsierte Burgstaller den Ball per Kopf zu seinem elften Saisontor ins Netz.

Harit hätte noch vor der Pause auf 2:0 erhöhen können, verfehlte das Eintracht-Tor aber knapp. In der zweiten Hälfte nahm Tedesco Stammtorhüter Ralf Fährmann, der nicht verletzt war, vom Platz und gewährte dessen Stellvertreter Alexander Nübel eine Bewährungsprobe.

Die Frankfurter wurden zwar etwas aktiver, doch ein unbedingter Wille, die Partie noch zu drehen, war trotz der Hereinnahme von Ante Rebic, Jonathan de Guzman und später Luka Jovic auch im zweiten Durchgang nicht zu erkennen. Schalke hätte durch Caligiuri (67.) für die Entscheidung sorgen müssen. Doch Keeper Lukas Hradecky verhinderte in seinem letzten Spiel für die Eintracht das 0:2. «Die erste Hälfte war eine Katastrophe. So haben wir in Europa nichts verloren», bilanzierte Hradecky. Und Sportvorstand Fredi Bobic verbreitete Durchhalteparolen: «Wir haben noch einen Schuss. Vielleicht reicht es ja.»

Fotocredits: Bernd Thissen
(dpa)

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