Gewichtheber-Trainer steht Ausschluss offen gegenüber

Rio de Janeiro – Der Trainer der deutschen Gewichtheber hält als Abschreckungsmaßnahme gegen Doping auch einen Olympia-Ausschluss seiner Sportart für eine Option.

Auf die Frage, ob dies nötig sei, um gegen den anhaltenden Betrug vorzugehen, sagte Oliver Caruso in Rio de Janeiro: «Ja, vielleicht.» Zumindest müssten Athleten schon nach einer positiven Probe gesperrt werden. «Da muss man einfach ein Zeichen setzen. Das schreckt vielleicht dann wirklich mal ab. Ich habe einfach Angst, dass es wieder so weitergeht wie in den letzten Jahren.»

Caruso – selbst Bronze-Gewinner von 1996 – hatte zuvor bereits den Ausschluss von neun Nationen gefordert, die seiner Ansicht nach systematisch dopen. Auch den Olympiasieg des Georgiers Lascha Talachadse mit einem Weltrekord im Superschwergewicht sah Caruso mit Skepsis, da Talachadse bis 2015 wegen Dopings gesperrt war. «Auf der Liste der Sanktionierten stehen fast 600 Athleten. Ich habe keinen Überblick mehr», sagte der Bundestrainer.

Als Ausrede für das Abschneiden der fünf deutschen Gewichtheber, die ohne Medaille nach Hause fahren, wollte Caruso die Dopingdebatte aber nicht verstanden wissen. «Ich möchte nicht jammern. Wir hätten ein bisschen mehr heben können. Aber die Leistungen, die fürs Treppchen nötig waren, waren für uns nicht machbar.»

Fotocredits: Friso Gentsch
(dpa)

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