Herrlich scherzt über Flaschenwurf – VfB schwer gefrustet

Stuttgart – Nach dem verdienten 2:0 beim VfB Stuttgart konnte Bayer Leverkusens Trainer Heiko Herrlich auch über seinen Platzverweis scherzen.

Zwar entschuldigte sich der 46-Jährige für seinen Wutanfall mit Flaschenwurf in der 76. Minute, für den ihn Schiedsrichter Deniz Aytekin hinter die Bande schickte. Aber: «Andere Trainer haben ja auch schonmal Flaschen auf die Zuschauer geschmissen, ohne dass sie dafür einen Platzverweis bekommen haben», sagte Herrlich schmunzelnd nach der Partie. Daher sei er sich zunächst auch keiner Schuld bewusst gewesen. Seine Freude über den Sieg trübte das nicht. Der VfB ist dagegen bedient.

EUROPA-TRÄUME: Nach einer enttäuschenden Vorsaison stehen die Leverkusener nun zumindest für einige Stunden wieder auf einem Champions-League-Platz. «Klar ist es unser Anspruch, da auch am Ende der Saison zu stehen», sagte Torschütze Kai Havertz über den Sprung auf Rang vier. Seit zehn Liga-Spielen ist Herrlichs Team nun unbesiegt. Und in die restlichen zwei Partien bis zur Winterpause am Mittwoch gegen Werder Bremen und übernächsten Sonntag in Hannover startet Bayer als Favorit.

VfB-SORGEN: Für die Schwaben dagegen könnte es bis zur Winterpause nun richtig eng werden. Die Pleite gegen Leverkusen war die erste überhaupt im heimischen Stadion in diesem Jahr, auswärts hat der VfB erst einen Punkt gesammelt. Jetzt folgt am Mittwoch erst das Spiel bei 1899 Hoffenheim, am nächsten Samstag kommt dann Rekordmeister FC Bayern nach Stuttgart. «Wir waren uns von Anfang an im Klaren, dass wir vor einer sehr schwierigen Saison stehen», sagte Sportvorstand Michael Reschke. Das Restprogramm bis zum Weihnachtsfest bezeichnete er als «hartes Brot».

FOUL-ÄRGER: Mit der offenen Sohle war Stuttgarts Santiago Ascacibar in der 71. Minute auf den Knöchel von Nationalspieler Julian Brandt gestiegen – Aytekin zeigte ihm dafür die Gelbe Karte. «Man hätte auch Rot geben können», meinte Bayers sichtlich angefressener Sportdirektor Rudi Völler. Eurosport-Experte Matthias Sammer warf dem Unparteiischen sogar «klares Versagen» vor. «Wenn man zusätzlich die Mittel hat, das nachträglich am Bild zu bewerten, ist das nicht nachzuvollziehen», sagte Sammer. VfB-Coach Hannes Wolf war dagegen erleichtert: «Für uns ist es elementar wichtig, dass er nicht Rot gesehen hat und in Hoffenheim spielen kann.»

Fotocredits: Sina Schuldt
(dpa)

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