Hertha bremst Hoffenheim: Lazaro-Kracher rettet 3:3

Berlin – Valentino Lazaro hat 1899 Hoffenheim den fünften Sieg in Serie verdorben und Hertha BSC vor einer tiefen Herbstkrise bewahrt.

Der 22 Jahre alte Österreicher erzielte in der 87. Minute in einer packenden Bundesliga-Partie den 3:3 (1:2)-Endstand mit einem krachenden Fernschuss. Damit verpassten es die Gäste trotz einer 3:1-Führung, den erhofften Schwung mit ins Champions-League-Spiel am Dienstag gegen Schachtjor Donezk mitzunehmen, in dem sie ihre Minimalchance auf ein Weiterkommen wahren wollen.

Die Hertha blieb zwar in der Fußball-Bundesliga zum sechsten Mal nacheinander ohne Sieg, sammelte aber dank der starken Aufholjagd Pluspunkte bei den Fans vor der Mitgliederversammlung am Montag. Vor 44.508 Zuschauern trafen neben Lazaro noch Vedad Ibisevic (13.) und der eifrige Mathew Leckie (71.) für die Gastgeber. Kerem Demirbay schon in der ersten Minute, Andrej Kramaric (10.) und Ermin Bicakcic (55.) hatten die Hoffenheimer der Einstellung des Vereinsrekords von fünf Siegen in Serie nahe gebracht.

Für einen Stimmungsaufheller nach der jüngsten Ergebniskrise hatte die Hertha schon vor dem Anpfiff gesorgt. Das Verbot von Bannern, das der Club wegen der massiven Ausschreitungen von Hertha-Anhängern in Dortmund verhängt hatte, war diesmal wieder aufgehoben. Doch schon nach 41 Sekunden verstummten die Gesänge im Hertha-Fanblock zum ersten Mal. Marko Grujic, der nach zwei Monaten Verletzungspause wieder in der Startelf der Gastgeber stand, verlor den Ball am eigenen Strafraum. Adam Szalais selbstlose Vorlage schob Demirbay zur Hoffenheimer Führung ein – sein erster Saisontreffer.

Es war der Auftakt für eine rasante Partie mit reichlich Action vor beiden Toren. Vor allem der Ex-Berliner Nico Schulz, der zuletzt schon in der Nationalelf überzeugte, und Kramaric beschleunigten das starke Konterspiel der Gäste.

Als 1899-Torwart Oliver Baumann aus der Not einen weiten Ball schlug, verlor der oft überforderte Hertha-Ersatzverteidiger Derrick Luckassen den blitzschnell gestarteten Kramaric aus den Augen. Der Kroate verwandelte eiskalt. Ein erstaunlicher Start der Kraichgauer, die zuvor 20 ihrer 24 Saisontore nach der Pause erzielt hatten.

Diesmal aber hatte die Hertha eine Antwort. Ondrej Duda scheiterte nach Flanke von Leckie noch, den Nachschuss jagte Kapitän Ibisevic dann unter die Latte. Auch danach erwärmten beide Teams die Zuschauer im eiskalten Olympiastadion mit ihrem Offensivgeist und einer Flut bester Torchancen, zumal die Abwehrreihen einiges zuließen.

Ähnlich ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Leckie hätte für die Hertha in der 50. Minute ausgleichen können. Stattdessen erhöhte der völlig freistehende Bicakcic nach Demirbays Freistoß auf 3:1. Alles vorbei? Keineswegs.

Die Hertha verlor nicht den Mut und wurde belohnt. Einen Kopfball von Ibisevic parierte Baumann noch glänzend (61.), ehe es Leckie nach Vorlage des eingewechselten Davie Selke noch einmal spannend machte. Salomon Kalou (78.) und Ibisevic (85.) vergaben gute Chancen zum Ausgleich. Dann schlug Lazaro zu.

Fotocredits: Soeren Stache
(dpa)

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