Hoeneß: Europacup-Schwäche der Bundesliga nur Momentaufnahme

Düsseldorf – Bayern-Präsident Uli Hoeneß macht sich trotz der jüngsten Enttäuschungen im Europacup keine Sorgen um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Fußball-Bundesliga.

«Wir diskutieren immer über Momentaufnahmen, wir müssen das Ganze über einen längeren Blickwinkel sehen. Die Bundesliga steht gut da, die meisten Vereine schreiben schwarze Zahlen», sagte Hoeneß in Düsseldorf beim Branchenkongress SpoBis.

Hoeneß rechnet damit, dass wie derzeit in Italien auch bald beim Marktführer in England die Milliarden-Einnahmen aus den Medienrechten wieder sinken. «Dann wird das ganze Spiel wieder von vorn losgehen», sagte der Vereinschef der Münchner. Allerdings müsse die Bundesliga ihre Hausaufgaben machen, sich sportlich steigern und mehr Spieler aus den Nachwuchsleistungszentren gewinnen, mahnte Hoeneß.

Borussia Mönchengladbachs Manager Max Eberl forderte ein anderes Auftreten der Bundesligisten in der Europa League. «Ich würde mir wünschen, dass wir den deutschen Fußball besser vertreten. Es geht nicht nur um meinen Verein», sagte Eberl. Auch Oliver Mintzlaff, Vorstandschef von RB Leipzig, fordert ein ständiges Hinterfragen. «Uns geht es gut, aber wir müssen an die Zukunft denken. Wir stehen an einer gewissen Kreuzung und müssen den richtigen Weg gehen.»

In dieser Saison scheiterten 1899 Hoffenheim, Hertha BSC und der 1. FC Köln früh in der Europa League, der SC Freiburg war sogar schon in der Qualifikationsrunde ausgeschieden. Borussia Dortmund und RB Leipzig verpassten in der Champions League den Achtelfinal-Einzug und stiegen in die Europa League ab. Nur die Bayern sind in der Königsklasse noch dabei. Dagegen erreichten alle fünf englischen Clubs die K.o.-Phase der Champions League.

Heribert Bruchhagen, Vorstandschef des Hamburger SV, macht sich aber keine Sorgen. «Wir hatten in diesem Jahr wirklich eine Delle. Aber ich bin überzeugt, dass das ein einmaliger Ausrutscher war und wir im nächsten Jahr ein anderes Bild abgeben werden.»

Fotocredits: Roland Weihrauch
(dpa)

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