Hoffenheim schlägt Würzburg mit Mühe

Würzburg – Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim hat die Ära nach Erfolgscoach Julian Nagelsmann mit einem Zittersieg im DFB-Pokal eingeläutet. 

Bei der Pflichtspiel-Premiere unter Nachfolger Alfred Schreuder siegten die Kraichgauer mit 5:4 (3:3, 2:2) im Elfmeterschießen bei Drittligist Würzburger Kickers.

Pavel Kaderabek (29. Minute), Ihlas Bebou (54.) und Joker Adam Szalai (99.) erzielten die Tore beim höchst umkämpften Erfolg des Favoriten in regulärer Spielzeit und Verlängerung. Die Franken hatten durch Treffer von Fabio Kaufmann (68. Minute), Albion Vrenezi (75./Foulelfmeter) und Luca Pfeiffer (114.) dreimal ausgeglichen. Im Elfmeterschießen parierte Hoffenheims  Torhüter Oliver Baumann dann gegen Torschütze Kaufmann und Hendrik Hansen.

Ohne den am Knie verletzten Andrej Kramaric und vier verkaufte Leistungsträger (Nadiem Amiri, Kerem Demirbay, Joelinton und Nico Schulz) wurde die TSG den Erwartungen eine Woche vor dem Bundesliga-Start bei Eintracht Frankfurt nur selten gerecht. Vor 13.090 Zuschauern im ausverkauften Stadion trat Hoffenheim nur in den ersten 45 Minuten couragiert und überlegen auf – danach gingen die Ideen und offenbar auch die Kraft aus.

Unter Vorgänger Nagelsmann war das Team nie über die zweite Pokalrunde hinausgekommen, das soll sich mit dem von Ajax Amsterdam gekommenen Schreuder ändern. In einem 3-5-2-System ließ der Niederländer bei seinem Debüt spielen, bei bestem Fußballwetter stellte sich schnell die erwartete Überlegenheit ein. Rückkehrer Sebastian Rudy (12.) und Stefan Posch (27.) scheiterten noch mit Fernschüssen, nach einer Ecke staubte Kaderabek dann zur Führung ab.

Auch nach dem Seitenwechsel war der Klassenunterschied zwischen Bundesliga-Club und Drittligist schnell wieder zu sehen. Nach feinem Zuspiel von Rudy traf Bebou mit einem satten Rechtsschuss zum 2:0. Würzburg gab sich nicht auf und erhöhte den Druck, bis Kaufmann freistehend einschießen konnte und damit verkürzte. Und damit nicht genug: Kurz danach wurde Kaufmann von Joshua Brenet im Strafraum gefoult, Joker Vrenezi verwandelte den Elfmeter sicher zum 2:2-Ausgleich. Dominik Widemann hatte gar den Siegtreffer auf dem Fuß, verschoss aber leichtfertig aus kurzer Distanz.

In der Verlängerung wurde es noch turbulenter: Dank Routinier Szalai gingen die Kraichgauer zunächst erneut in Führung, dann traf Pfeiffer innerhalb weniger Sekunden zweimal die Latte (109.), bevor ihm nach einer Ecke mit einem wuchtigen Kopfball doch noch der Ausgleich gelang. Die Entscheidung musste im Elfmeterschießen fallen – und der Favorit setzte sich durch.

Fotocredits: Daniel Karmann
(dpa)

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