Horoskope – Alles Humbug, aber trotzdem liest das jeder!

Ihr findet sie auf der letzten Seite von Zeitungen oder neben Hochglanzbildern im Mode/Frauen/Promi – Magazin Eurer Wahl. Aussagekräftig sind sie eigentlich nicht. Drinstehen tut auch immer das Gleiche.

Trotzdem kaufen, lesen, glauben massenweise Menschen diese Horoskope. Dabei haben die ungefähr soviel Realitätsbezug wie ein theoretischer Aufsatz über die beste Art, einen Partner aufzureißen. Wers kann, kann es, und wer nicht, der lernt es sicher nicht aus Büchern. Das kann man meiner Meinung nach so auf Horoskope übertragen, die ja letzten Endes dazu dienen wollen, mir vorzuschreiben, wie ich mein Leben zu führen habe. Weil ich das ohne irgendeine Form von Rückhalt nie glauben würde, werden die allmächtigen Sterne als Autorität herbeizitiert.

Mein Tageshoroskop zum Beispiel erzählt mir folgendes: „Lassen Sie Gefühle tiefer unter die Haut gehen und die Erotik lauter knistern. Gehen Sie aber nicht zu forsch auf Tuchfühlung, sondern sanft.“ Aha. Mal abgesehen davon, dass ich bei „laut knisternder“ Erotik unweigerlich Assoziationen an ein Lagerfeuer habe und mich frage, was das unter meiner Haut zu suchen hat (spontante Selbstentzündung als neue Sex-Variante?), soll ichs also auf die sanfte Tour versuchen.

Ich weiß ja nicht, wie „forsch“ manche von Euch auf Tuchfühlung gehen – aber brauchen wir diese Anleitungen zum täglichen Verhalten tatsächlich? Reicht es nicht, dass wir einen Staat haben, der uns mit Verhaltensregeln bombardiert? Wozu da noch die Sterne fragen? Die sollten still funkelnd von der Sinnfreiheit allen menschlichen Tuns künden und mir nicht erzählen, wann ich ran darf oder wann es in meinem Job gut läuft!

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