HSV-Zugang Mavraj als Abwehrchef und Tippgeber gefragt

Hamburg – Mergim Mavraj ist beim Hamburger SV in Windeseile zum Leistungsträger avanciert. In nur drei Punktspielen hat sich der 30 Jahre alte albanische Fußball-Nationalspieler zum unumwundenen Abwehrchef aufgeschwungen, der dem HSV den Verbleib in der Bundesliga sichern helfen soll.

Im Pokalspiel am Dienstag (18.30 Uhr) gegen seinen Ex-Club ist der in der Winterpause für 1,8 Millionen Euro beim 1. FC Köln losgeeiste Innenverteidiger auch als Tippgeber gefragt. «Ein paar Ratschläge werde ich mir bei ihm schon abholen», verriet HSV-Trainer Markus Gisdol vor dem Duell um den Viertelfinal-Einzug.

«Der Pokal bietet die Chance, unsere Leistung aus dem Spiel gegen Leverkusen zu bestätigen», betonte Mavraj mit Blick auf den jüngsten 1:0-Erfolg in der Liga. «Mit dem Sieg im Rücken ist es noch schöner, dass es gegen Köln geht. Wir wollen ihn als Fundament für die weitere Saison nutzen», sagte der 30-Jährige, der im Verbund mit dem griechischen Siegtorschützen Kyriakos Papadopoulos bei den Hanseaten die neue Abwehr bildet. Das nötigt selbst FC-Coach Peter Stöger Respekt ab. «Mavraj ist beim HSV ein stabiler Faktor, der Verantwortung übernimmt. Das freut mich persönlich sehr für ihn.»

Anders als sein ehemaliger Trainer in Köln hätte Mavraj auch nichts dagegen, wenn er gegen seinen Ex-Club treffen würde. So, wie es sein Bayer Leverkusen gehörender Nebenmann Papadopoulos am Freitag vorgemacht hat. «Als Verteidiger trifft man eher selten. Aber wenn es gelingt, ist es umso schöner», betonte Mavraj. Allerdings ist die HSV-Defensivachse angeschlagen: Mavraj klagt über Rücken- und Oberschenkelprobleme, Papadopoulos zwickt das Knie. Fraglich ist der Einsatz der «Sechser» Albin Ekdal (muskuläre Probleme) und Lewis Holtby, dessen Schienbeinverletzung mit sieben Stichen genäht wurde.

Da passt es Gisdol gut, dass Kapitän Gotoku Sakai, der sowohl in der Abwehr, als auch im defensiven Mittelfeld meist überzeugt hat, seine Gelbsperre abgesessen hat. «Wir werden unter Berücksichtigung aller Aspekte die bestmögliche Mannschaft auf den Platz bringen», sagte Gisdol. Und meinte damit, dass er gegen die Kölner im Zweifelsfall auch Profis schonen würde, falls das Risiko zu groß sein sollte. Dennoch bleibt die nächste Runde des lukrativen Cupwettbewerbs, die dem Sieger im Viertelfinale allein 1,265 Millionen Euro garantieren, das klare Ziel. «Auch wenn die Kölner eine außergewöhnlich gute Saison spielen, wollen wir es unbedingt schaffen, in die nächste Runde zu kommen», sagte Gisdol.

Zuletzt stand der HSV vor drei Jahren im Viertelfinale. Der letzte Pokalsieg (1987) liegt sogar schon 30 Jahre zurück. Da hat Gisdol dem norddeutschen Traditionsverein etwas voraus: Mit Schalke 04 holte er 2011 den Pott – allerdings als Co-Trainer unter Ralf Rangnick.

Fotocredits: Daniel Reinhardt
(dpa)

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