Iranische Fahnenträgerin im Rollstuhl: «Großer Sieg»

Rio de Janeiro – Als erste Frau hat Zahra Nemati die iranische Mannschaft bei einer olympischen Eröffnungsfeier angeführt – im Rollstuhl.

Die 31 Jahre alte Bogenschützin, die früher einen schwarzen Gürtel im Taekwondo hatte, tritt in Rio de Janeiro sowohl bei den Olympischen als auch bei den Paralympischen Spielen an. In London 2012 hatte Nemati bei den Paralympics eine Goldmedaille gewonnen, ebenfalls als erste Iranerin.

2004 hatte Nemati bei einem Autounfall eine Rückenmarks-Verletzung erlitten. Seither ist sie auf den Rollstuhl angewiesen. Ihre sportlichen Ambitionen gab sie dennoch nicht auf. Vor der Eröffnungszeremonie war sie am Freitag bereits im Wettkampf aktiv: In der Platzierungsrunde im Bogenschießen erreichte sie Rang 49 von 64.

Vor den Spielen sagte Nemati laut «Tehran Times»: «Die nicht behinderten Bogenschützen sind stärker als die behinderten – die Goldmedaille zu gewinnen, wird schwer.» Aber: «Ich weiß, dass ich als behinderte Athletin großen Einfluss auf andere habe. Das ist ein großer Sieg für mich.»

Fotocredits: Sergey Ilnitsky
(dpa)

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