Jahn-Torwart Pentke: Mutiger Einsatz zwischen Wurfgeschossen

München – Mit dieser ungewöhnlichen Fußball-Hauptrolle hatte Philipp Pentke beim Relegationsspiel in München nicht gerechnet.

Beim von Fanausschreitungen überschatteten Rückspiel zwischen dem TSV 1860 München und Jahn Regensburg war der mutige Torwart und Kapitän des Aufsteigers in die 2. Bundesliga maßgeblich mit dafür verantwortlich, dass die Partie nicht abgebrochen werden musste. Nach der rund 15-minütigen Spielunterbrechung durch Schiedsrichter Daniel Siebert (Berlin) stellte sich der Ex-«Löwe» Pentke wieder ins Tor direkt vor dem Münchner Fanblock, aus dem weiterhin Stangen und Sitzschalen auf das Spielfeld geworfen wurden.

«Ich hatte mit dem Schiri die klare Absprache: Solange ich nicht getroffen werde, soll ich dafür sorgen, dass alles wieder vom Platz wegkommt», berichtete Pentke nach dem 2:0 seiner siegreichen Regensburger Mannschaft. Der 32-Jährige äußerte sich hinterher erstaunlich cool. «Ich habe gewusst, wenn ein Raunen durch das Stadion geht, dann kommt wieder eine Sitzschale», antwortete er auf die Anmerkung, dass er die Wurfgeschosse mit dem Rücken zu den Fans ja gar nicht sehen konnte.

Pentke wollte unbedingt, dass die Partie regulär beendet werden konnte. Zum Schiedsrichter habe er während der Unterbrechung gesagt: «Mach unbedingt weiter! Die Polizei steht ja da, die können etwas aushalten mit ihren Rüstungen.» Zehn leicht verletzte Polizisten wurden nach dem Schlusspfiff gezählt. Auch der unversehrte Pentke verurteilte die Randale scharf: «Das ist natürlich ein Unding.»

Fotocredits: Peter Kneffel
(dpa)

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