Joppich scheitert nach «großem Kampf» im Achtelfinale

Rio de Janeiro – Geknickt schlich Florettfechter Peter Joppich nach seinem vielleicht letzten Olympia-Gefecht von der Planche. Schon im Achtelfinale verlor der als Medaillen-Hoffnung gehandelte viermalige Weltmeister mit 13:15 gegen Team-Olympiasieger Giorgio Avola aus Italien.

«Es war ein großer Kampf, das war von vornherein klar», sagte der 33-Jährige aus Koblenz. «Es war wirklich knapp. Fechterisch war es gar nicht schlecht.» Im ersten Duell in Rio de Janeiro hatte Joppich dank eines starken Comebacks den Franzosen Enzo Lefort mit 15:13 geschlagen, obwohl er zwischenzeitlich mit fünf Treffern zurückgelegen hatte. In beiden Duellen machten ihm wiederholt Probleme mit der Waffe zu schaffen. «Ich hatte getroffen und es hat nicht angezeigt. Keine Ahnung, warum.» Erst nach zwei Waffenwechseln klappte es im Achtelfinale besser – ohne glückliches Ende.

Ein Olympia-Comeback in vier Jahren in Tokio hielt sich der Sportsoldat offen. «Olympia in Rio wäre nicht mein letztes Turnier gewesen – egal, wie es gelaufen wäre», sagte er. «Das ist noch alles lange hin. Ich habe mir die WM nächstes Jahr in Deutschland als Ziel gesetzt. Alles Weitere will ich jetzt noch nicht entscheiden.» 2012 in London hatte Joppich mit dem Florett-Team Bronze gewonnen.

Bei seiner Karriereplanung wird nun auch Privates eine noch größere Rolle spiele. Anfang Juli hat seine Freundin Ina Töchterchen Nova zur Welt gebracht. «Vor dem Wettkampf haben wir natürlich noch mal telefoniert. Nicht nur aufs Fechten bezogen, es ist jetzt einfach alles schöner.»

Joppich-Bezwinger Avola lieferte im Viertelfinale auch dem Topfavoriten auf die Goldmedaille, Alexander Massialas aus den USA, einen großen Kampf – 15:14 setzte sich Massialas am Ende durch. Zwei andere hoch gehandelte Starter mussten ihre Hoffnungen bereits in der Runde der 32 begraben: sowohl Weltmeister Yuki Ota aus Japan als auch der Olympiasieger von 2012, Sheng Lei aus China.

Die Hoffnungen der deutschen Fechter, die diesmal mit lediglich vier Athleten das kleinste Olympia-Team seit 60 Jahren stellen, ruhen nun auf einem Trio: Carolin Golubytskyi mit dem Florett sowie Max Hartung und Matyas Szabo mit dem Säbel. Sie fechten alle am Mittwoch.

Fotocredits: Jose Mendez
(dpa)

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