Kind: Signalwirkung von 96-Machtwechsel für andere Clubs

Hannover – Nach dem Machtwechsel bei Hannover 96 rechnet der bisherige Präsident Martin Kind mit Konsequenzen auch für andere Fußball-Clubs. Der 74 Jahre alte Mehrheitsgesellschafter der Profi-Gesellschaft kann sich vorstellen, dass auch in anderen Vereinen die Fan-Basis an die Spitze strebt.

«Ich schließe nicht aus, dass diese Entscheidung ein Signal an die Szene bundesweit ist. Es gibt diesen Kulturkampf des Fußballs», sagte Kind im Interview der «Bild»-Zeitung. «Was die Fan-Szene jetzt realisiert hat, ist, dass sie durch die Instanzen gehen muss, um Einfluss auf Entscheidungsprozesse zu gewinnen.»

Kind hatte bereits vor der Mitgliederversammlung des Vereins von Hannover 96 am vergangenen Samstag seinen Rückzug als Präsident angekündigt. Zudem waren alle dem Kind-Lager zugerechneten Aufsichtsrats-Kandidaten bei der Wahl deutlich gescheitert. Das Vereins-Kontrollgremium wird nun von den Oppositions-Kandidaten gebildet, die in Sebastian Kramer den früheren Fanbeauftragten zum Vorstandsvorsitzenden auserkoren haben.

Offen sind mögliche Konsequenzen für den Fall, dass sich der Club-Vorstand und Kind mit seinen Profi-Gesellschaftern nicht auf eine Zusammenarbeit verständigen können. Kind drohte indirekt für den Fall, dass ihn der neue Club-Vorstand als Geschäftsführer der Profi-Gesellschaft abberufen will: «Das ist alles Spekulation und wäre fahrlässig, irgendwelche Bewertungen abzugeben. Aber jede Entscheidung ergibt auch eine Antwort», sagte Kind, der unabängig davon in «ein, maximal zwei Jahren» auch als Geschäftsführer der Profi-Gesellschaft zurücktreten und in den dortigen Aufsichtsrat wechseln will.

Fotocredits: Julian Stratenschulte
(dpa)

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