Leipziger gute Laune nach diesem Augsburgspiel

Leipzig – Diesmal war Ralph Hasenhüttl nach dem Spiel gegen den FC Augsburg sogar zum Scherzen aufgelegt. «Ich sage immer, der Junge kann unheimlich viel. Nur nicht Tore schießen», erzählte der Coach von RB Leipzig mit einem leichten Schmunzeln.

Hasenhüttl sprach von und über Dayot Upamecano, 19 Jahre alter französischer Manndecker, seit rund einem Jahr bei dem sächsischen Fußball-Bundesligisten und längst nicht mehr wegzudenken aus der Abwehr. Gegen den FCA zeigte Upamacano ungeahnte Qualitäten vor dem gegnerischen Tor und leitete den 2:0-Sieg ein, durch den RB zum Auftakt des 22. Spieltags auf den zweiten Tabellenplatz kletterte.

MANNDECKER IN MITTELSTÜRMER-MANIER: Ausgerechnet der 100. Bundesliga-Treffer im 56. Spiel von RB Leipzig in der Bundesliga blieb dem vorbehalten, dem Hasenhüttl es wohl am wenigsten zugetraut hatte. Nach einem Rückzieher von Yussuf Poulsen konnte Augsburgs Keeper Marwin Hitz den Ball nur Abklatschen. In Manier eines Mittelstürmers verwandelte Upamecano den Abstauber. Freudstrahlend und mit erhobenem Zeigefinger lief der Franzose Richtung Ersatzbank zu seinem mitjubelnden Landsmann Ibrahima Konaté. «Es ist ein besonderer Tag für mich und es war eine tolle Teamleistung», sagte Upamecano.

MITTELSTÜRMER OHNE TORGLÜCK: Timo Werner versuchte es immer wieder, war emsig, unermüdlich. Ein Tor wollte dem Goalgetter der Leipziger partout nicht gelingen. Entsprechend geknickt war der Nationalspieler. «Das ist das alte Stürmerleid, wenn man kein Tor macht, ist man nicht zufrieden», sagte Hasenhüttl. Er hatte auch überlegt, Werner vorzeitig rauszunehmen und etwas zu schonen für die anstehenden Englischen Wochen. «Er wollte aber sein Tor machen», meinte Hasenhüttl. Treffer Nummer zwei in der Partie gelang aber Mittelfeld-Star Naby Keita mit einem abgefälschten Freistoß.

TORWART ZUM ZWEITEN MAL UNBEZWUNGEN: Die Null steht wieder bei RB Leipzig. Wie schon beim 1:0 auswärts gegen Borussia Mönchengladbach ließ die Mannschaft von Hasenhüttl kein Gegentor zu. Auch das hob die Laune des 50 Jahre alten Österreichers auf der Leipziger Trainerbank weiter an. «Es scheint, dass die Arbeit in den letzten Wochen vor allem in diesem Bereich Früchte trägt», sagte er. Schließlich hatte RB davor acht Spiele lang nicht zu null gespielt.

KEINE GESTEN MIT NACHSPIEL: Daniel Baiers obszöne Handbewegung aus dem Hinspiel fand auch anderweitig keine unrühmliche Fortsetzung. Augsburg gab sich als fairer Verlierer. «Eine hochverdiente Niederlage», räumte FCA-Coach Manuel Baum ein. «Es war schon richtig gut, was Leipzig heute gemacht hat», sagte er und sprach von einer der besten Mannschaften Deutschlands. Nach der Partie gaben sich die beiden Trainer auch brav die Hand.

Fotocredits: Jan Woitas
(dpa)

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