Lewandowski stiehlt Coutinho auf Schalke die Show

Gelsenkirchen – Zwei Spiele, fünf Tore: Mit seiner Drei-Tore-Gala beim FC Schalke 04 hat Bayern Münchens Super-Torjäger Robert Lewandowski der neuen Bundesliga-Attraktion Philippe Coutinho die Show gestohlen.

Mit seinen Treffern (20. Minute, Foulelfmeter/50./75.) sorgte Lewandowski für das 3:0 (1:0) und entschied das Topspiel am zweiten Spieltag der Fußball-Bundesliga im Alleingang. Schon beim enttäuschenden 2:2 zum Auftakt gegen Hertha BSC vor acht Tagen hatte der 31 Jahre alte Pole doppelt getroffen. Damit schoss der viermalige Bundesliga-Torschützenkönig bislang alle Tore des Rekordmeisters in der noch jungen Saison.

«Ich versuche, immer mein Bestes zu geben und der Mannschaft zu helfen. Alleine kann man ein Spiel gewinnen, aber mit der Mannschaft gewinnt man Titel. Ich versuche immer ein Tor zu schießen», sagte Lewandowski, der nach der Verpflichtung von Coutinho von einem «optimalen Kader» sprach. Mit Blick auf das Titelrennen fügte der Pole beim TV-Sender Sky hinzu: «Wir sind seit sieben Jahre Meister, wir müssen immer vorbereitet sein.» Auch in Sachen Vertragsverlängerung sehe es gut aus, man sei sich «zu 95 Prozent» einig.

Dank der Lewandowski-Gala vor 62.271 Zuschauern in der ausverkauften Veltins Arena bleiben die Bayern weiter seit knapp neun Jahren in Gelsenkirchen unbesiegt und wendeten den Fehlstart in die Saison ab. Schalke hingegen hat nach den ersten beiden Spieltagen unter dem neuen Trainer David Wagner nur einen Punkt auf dem Konto.

Bayern-Coach Niko Kovac wechselte den mit Spannung erwarteten Neuzugang Coutinho nach knapp einer Stunde Spielzeit ein. Da war das Spiel nach Lewandowskis beiden Standardtoren durch einen Strafstoß und direkt verwandelten Freistoß im Prinzip aber schon entschieden.

Der vom FC Barcelona ausgeliehene Brasilianer Coutinho, den der Meister im kommenden Sommer für 120 Millionen Euro fest verpflichten kann, kam in der 57. Minute zusammen mit dem ebenfalls in den vergangenen Tagen erst von Inter Mailand verpflichteten Ivan Perisic in die Partie. Der 27 Jahre alte Coutinho ließ hernach in einigen Situationen bereits seine spielerische Klasse erkennen.

«Ich bin sehr glücklich, hier in dem Club zu sein und mein Debüt gegeben zu haben. Wir haben gewonnen, Es war ein schöner Abend. Das Spiel ist sehr intensiv. Ich muss noch hart arbeiten, um mich zu verbessern», sagte Coutinho und erhielt lobende Worte von Kovac: «Man hat heute gesehen, welche Fähigkeiten er hat. Ihm fehlt aber auch noch etwas die Kraft. Mit seinem Einstand bin ich aber zufrieden.»

Bei den Schalkern stand vor allem Kapitän Alexander Nübel im Fokus. Der 22 Jahre alte Torhüter wird seit einiger Zeit mit dem Rekordmeister in Verbindung gebracht und spielte erstmals gegen die Bayern. In der ersten brenzligen Situation rettete Nübel gegen Lewandowskis Kopfball noch bravourös (17.). Drei Minuten später war er beim berechtigten Foulelfmeter aber ebenso machtlos wie beim zweiten Tor des Polen kurz nach der Pause und der Entscheidung eine Viertelstunde vor dem Ende.

Zu den Spekulationen um Nübel hatte sich vor dem Spiel Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider geäußert und kein Verständnis für einen möglichen Wechsel des Torhüter-Talents gezeigt, da auch Nationaltorhüter Manuel Neuer noch einen Vertrag bis 2021 in München hat. «Mir würde sich der Sinn nicht ganz erschließen. Ich kann mir im Leben nicht vorstellen, dass sich einer der beiden mit Job-Sharing anfreunden kann», sagte Schneider beim Pay-TV-Sender Sky. Nübels Vertrag bei den Schalkern läuft im kommenden Sommer aus.

Das Problem der Schalker dürfte sich für die Bayern bei Lewandowski nicht stellen. Der 31 Jahre alte Stürmerstar könnte auch in Kürze seinen Vertrag verlängern. Nach Informationen der «Bild» soll Lewandowski bis Ende der kommenden Woche seinen noch bis 2021 gültigen Kontrakt um zwei weitere Jahre verlängern.

Die individuelle Klasse des Polen fehlte den Gastgebern deutlich. Im ersten Heimspiel für den neuen Schalke-Coach Wagner war dessen gewünschter Spielstil zwar zu erkennen. Mit frühem Attackieren und dem Versuch eines schnellen Umschaltspiels stellten die Schalker den Meister zunächst aber nur zu Beginn vor Probleme. Erst nach dem 0:2 wurden die Königsblauen auch offensiv gefährlich. Den Aufschwung würgte Lewandowski mit seinem dritten Treffer indes jäh ab.

Fotocredits: Federico Gambarini
(dpa)

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