Gemüse-Chips – Die gesunde Knabber-Alternative?

Gemüse-Chips – Die gesunde Knabber-Alternative?Es gibt sie nicht mehr nur in den Bioläden, Gemüsechips haben auch die Regale der Supermärkte erobert und bieten sich Knabber-Freunden als gesunde Alternative zu Kartoffelchips an. Etikettenschwindel – oder steckt da wirklich eine gesunde Mahlzeit in der Chipstüte?

Gemüse – davon kann man doch gar nicht genug essen, oder? Prinzipiell nicht, aber es kommt halt darauf an, in welcher Form man das Gemüse zu sich nimmt. Die neuartigen, als gesund vermarkteten Gemüsechips bestehen zumeist aus Wurzelgemüsen. Besonders verbreitet sind Chips aus Rote Beete, Karotte, Süßkartoffel, Pastinake und Rettich. Mitunter gibt es auch Varianten aus Grünkohl, Wirsing und Zwiebeln.

Gemüsechips genauso fett wie die Kartoffel-Verwandtschaft

So weit, so gut alles. Das sind doch alles gesunde Sachen, oder? Das stimmt, aber: Wie die Kartoffeln für die Kartoffelchips, wird auch das Gemüse für die Gemüsechips frittiert, in der Regel in Sonnenblumenöl. Das macht die Gemüsechips ebenfalls zu Fett-Bomben, in der Regel enthalten sie wie Kartoffelchips mehr als 30 Gramm Fett auf 100 Gramm. Durch das Frittieren gehen außerdem weitere Vorteile des eigentlich kalorienarmen Gemüses flöten: Die enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und für den Menschen wertvollen sekundären Pflanzenstoffe bleiben beim Erhitzen im Öl größtenteils auf der Strecke.

Keine Geschmacksverstärker, dafür mehr wichtige Ballaststoffe

Einige Vorteile gegenüber den Kartoffelchips haben das Gemüsegebäck dennoch: Sie kommen zumeist ohne Lebensmittelzusatzstoffe wie Geschmacksverstärker, im Zweifelsfall gibt ein Blick auf die Zutatenliste auf der Verpackung Auskunft darüber. Außerdem enthalten Gemüsechips im Vergleich zu Kartoffelchips viele Ballaststoffe – mit mehr als 10 Gramm auf 100 Gramm ist der Ballaststoffgehalt der Gemüseknabbereien rund dreimal so hoch wie der der Kartoffelvariante.

Ballaststoffe sind für den Menschen trotz ihres negativ klingenden Namens wichtig, sie kurbeln die Gallenproduktion an, wirken Magen- und Darmerkrankungen entgegen und wirken sättigend – die Gefahr, gleich eine ganze Tüte an Chips zu verschlingen, ist also bei dem Gemüsegebäck nicht so groß wie bei den Kartoffelscheiben. Experten empfehlen eh, wegen des hohen Fettgehalts nicht mehr als 50 Gramm Gemüsechips am Tag zu verzehren. Wer mehr will, kann mit selbst hergestellten Gemüsechips experimentieren und bei der Zubereitung weitestgehend auf Öl verzichten (siehe hier).



Bildquelle: Fotolia, 42652509, LanaK

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