Maloche bei Union – dann ist «etwas ganz Großes» drin

Berlin – Philipp Hosiner kennt die 1. Bundesliga schon, der jüngste Siegeszug seines 1. FC Union Berlin lässt den Ex-Kölner zumindest schon mal an eine Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs denken.

«Es ist eine schöne Momentaufnahme, mehr nicht. Aber wir haben gezeigt, dass wir in der Vorbereitung gut gearbeitet haben. Und wir konnten abstellen, dass wir zu viele leichte Gegentore bekommen», sagte Hosiner nach dem vierten «Dreier» seines neuen Clubs in Folge in der 2. Bundesliga.

«Wenn wir weiter so konzentriert spielen, kann es noch etwas ganz Großes werden in dieser Saison», ergänzte der Stürmer, der in der Vorsaison als Leihspieler 15 Erstliga-Einsätze für den 1. FC Köln hatte. Mit seinem Premieren-Treffer für Union konnte der Neu-Berliner Hosiner nun erst einmal zum 2:0 gegen den FC St. Pauli und zum Sprung auf Tabellenplatz zwei beitragen. Auf einem direkten Aufstiegsplatz hatten die «Eisernen» zuvor im November 2013 gestanden.

Damals war es Clubpräsident Dirk Zingler, der das Thema 1. Liga erstmals aus dem Bereich der Utopie in die Möglichkeitsform transferierte. Nach dem 7. Spieltag der aktuellen Spielzeit wollen die Union-Chefs allerdings noch nicht wieder über höhere Ziele sprechen. «Wir freuen uns drüber», sagte Trainer Jens Keller zur Serie von sieben Pflichtspielen ohne Niederlage: «Mit Reden und großen Sprüchen geht das aber nicht, sondern nur mit Arbeit.»

Der neue Coach Keller, bereits ein Kenner der 1. Liga aus seinen Zeiten in Stuttgart und Gelsenkirchen, hat in kurzer Zeit eine klare Linie und moderne Erstliga-Elemente ins Spiel der Berliner gebracht. 9:1 Tore aus den jüngsten vier Partien sprechen für sich. Selbst der Ausfall von Zweitliga-Toptorjäger Collin Quaner (Muskelverletzung) irritierte die «Eisernen» vor ausverkauftem Haus gegen St. Pauli nicht. «Wichtig ist, dass mehrere Stürmer treffen», sagte Hosiner.

Der 27 Jahre alte Österreicher hat eine lange Leidenszeit hinter sich. Gleich in seinem ersten Ligaspiel für Union zog er sich einen Muskelfaserriss zu. Doch Hosinger steckt nie auf. Kämpfen ist er gewohnt vor allem aus dem schweren Jahr 2105, als ihm in seiner Zeit bei Stade Rennes ein Nierentumor entfernt worden war. Angriffs-Konkurrent Quaner traf für die Berliner schon sechs Mal. Jetzt hat Hosiner die Chance genutzt – auch am Freitag in Nürnberg dürfte er erste Wahl sein.

St. Pauli-Trainer Ewald Lienen bescheinigte den Unionern, «momentan eine echte Spitzenmannschaft» zu sein. Sein Kollege Keller bestätigte zumindest, dass nach 14 Punkten und elf Monaten ohne Heimpleite das Selbstbewusstsein gewachsen ist. «Sie geht mit breiter Brust raus, aber nicht mit Überheblichkeit. Das tut der Mannschaft gut.»

Fotocredits: Maurizio Gambarini
(dpa)

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