Missverständnisse: Werbeslogans führen Deutsche in die Irre

Missverständnisse: Werbeslogans führen Deutsche in die Irre  Deutsch ist eine schwere Sprache – Englisch für viele Bundesbürger jedoch auch. Zumindest wenn es um die Werbeslogans einiger Firmen geht. Da wissen die Deutschen des Öfteren nicht so genau, worum es eigentlich geht, wie das Institut YouGov jetzt herausgefunden hat.

YouGov-Umfrage zeigt: Werbeslogans sind nicht immer eindeutig

Selbst einheimische Unternehmen wissen es, mit ihren Claims die Kunden zu verwirren. Bestes Beispiel: Die Parfüm-Filialkette Douglas, die mit „Come in and find out“ ihre Besucher nicht etwa dazu animieren wollte, hereinzuspazieren und problemlos wieder den Weg aus dem Laden zu finden.

Für die aktuelle Studie befragte YouGov 1200 Personen zu 20 deutschen und englischen Werbesprüchen. 64 Prozent der Befragten verstanden die englischen Claims und Slogans nicht richtig, nur 28 Prozent konnten sie sinnhaft korrekt übersetzen. Schwierigkeiten bereiteten aber auch deutsche Sprüche oder Wortspiele und Redewendungen, für die es im Deutschen schlicht keine Übersetzung gibt.

Die Teilnehmer wurden zu folgenden Werbesprüchen befragt:

  • Modekette United Colors of Benetton: „Unhate“
    Nur 15 Prozent der Befragten wussten, was mit dem Gegenteil von „hate“ (hassen) gemeint ist.
  • Pharmakonzern Bayer: „Science For A Better Life“

Bayer wirbt mit seiner Wissenschaft für ein besseres Leben. Nur 32 Prozent konnten das auch so übersetzen. Viele haben den Slogan mit Scifi-Filmen in Verbindung gebracht.

  • Kaugummiproduzent Wrigley für „Skittles“: „Taste the Rainbow“

Nein, Konsumenten sollen den Regenbogen nicht testen, sondern schmecken!

  • Lindt für „Hello“: „Nice to sweet you“

Das englische „Nice to meet you“ ist im Small Talk gang und gäbe. Mit der schokoladigen Anspielung „sweet“ (süß) statt „meet“ wollte der Schweizer Süßwarenhersteller ein neues Wortspiel kreieren. Die wenigsten Umfrageteilnehmer konnten damit etwas anfangen. Immerhin kam die Message positiv an.

  • Softwarehersteller SAP: „Run simple“

Klingt einfach? Zwei Drittel der Befragten wussten nicht so recht, wie sie den Satz deuten sollen. Am ehesten trifft es: „Einfach arbeiten“.

  • Autokonzern VW: „C’est la View“

Hier kombiniert Volkswagen Französisch und Englisch – gewagt. Durch den Mix aus der französischen Redewendung „C’est la vie“ (Das ist das Leben.) und dem englischen Wort „view“ (Aussicht) soltle das Beetle Cabrio beworben werden. Doch nur 16 Prozent konnten das in der Umfrage auch so übersetzen.

  • Designer Paco Rabanne für „Lady Million“: „Eau My Gold!“

Auch ein Damenparfum wurde mir einem Französisch-Englisch-Mix angepriesen. Doch auch hier hatten nur 16 Prozent erkannt, dass es sich um ein Goldwasser handeln soll.

  • Accessoire-Label Fossil: „Long Live Vintage“

Der Uhren- und Schmuckhersteller preist seine Produkte unter dem Motto „Lang lebe der Retro-Look“ an. Doch nur knapp ein Viertel (22 Prozent) verstehen das auch so. Viele der Befragten verstehen unter „Vintage“ ein Weingut…


Bild: Thinkstock, 179693695, Wavebreak Media, Wavebreakmedia Ltd.

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