Mutig gegen Dortmund: Düsseldorf plant die Überraschung

Düsseldorf – Den FC Bayern haben sie schon geärgert, nun plant Fortuna Düsseldorf den Überraschungs-Coup im Heimspiel gegen Herbstmeister Borussia Dortmund.

Nach dem 2:0 (0:0) gegen den SC Freiburg und dem damit verbundenen Sprung von den direkten Abstiegsplätzen gaben sich die Profis und der Trainer des Aufsteigers jedenfalls überraschend forsch mit Blick auf das West-Duell am Dienstag (20.30 Uhr).

«Das wird eine Mammut-Aufgabe. Aber vielleicht können wir für eine Überraschung sorgen», sagte Trainer Friedhelm Funkel vor dem Spiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer. «Wir sind der klare Außenseiter. Aber wir haben nix zu verlieren und vielleicht können wir ihnen ja ein Bein stellen», erklärte Matthias Zimmermann. Abwehrkollege Niko Gießelmann meinte: «Wir müssen laufen ohne Ende. Und wir müssen eklig sein. Es ist wie gegen den FC Bayern. Da hat man vorher eigentlich auch keine Chance. Und vielleicht hat man am Ende doch eine.»

Die Erleichterung über den Sprung vom letzten auf den 16. Platz dürfte zur Düsseldorfer Euphorie beigetragen haben. Doch es gibt auch einen konkreten Anhaltspunkt für den Optimismus. Denn gegen spielstarke Teams haben sich die Rheinländer in dieser Saison schon oft als Spielverderber erwiesen. In München (3:3) wie in Leipzig (1:1) punkteten sie, gegen Hoffenheim gewann die Fortuna 2:1.

«Dortmund ist im Moment die wirklich beste deutsche Mannschaft», sagte Funkel. «Aber nach dem Sieg gegen Freiburg können wir etwas gelassener reingehen. Und wir wollen ein ebenso gutes Spiel zeigen wie in München oder Leipzig.» Auch Doppel-Torschütze Kaan Ayhan (55./79.), der mit der Schalker U19 alle fünf Spiele gegen den BVB gewann und auch in zwei Profi-Derbys ungeschlagen blieb, freute sich, «dass wir nun nicht so unter Druck stehen und es als Bonusspiel ansehen können».

Dank Ayhan. Denn der hatte nach einer Leidenszeit eine eindrucksvolle Auferstehung gefeiert. Zum ersten Mal seit sechs Wochen kam der 24-Jährige zum Einsatz – und wurde prompt zum Helden. «Im einen Spiel ist man der Buhmann, im nächsten der Matchwinner. So schnell geht es im Fußball», sagte der türkische Nationalspieler und ergänzte schmunzelnd: «Um als Verteidiger einen Doppelpack zu machen, muss schon viel zusammenkommen. Ich zocke relativ oft FIFA. Da stelle ich mich immer in den Sturm. Vielleicht bringt das was.»

So schön hätte er sich den Tag nicht einmal erträumen können, sagte er: «Ich wollte über einfachen Fußball meinen Job erledigen. Dass am Ende Doppelpack Ayhan auf der Anzeigetafel steht, tut aber gut für die Seele.»

Denn nach drei Niederlagen mit 1:13 Toren war Ayhan von Funkel als Schwachpunkt ausgemacht und ausgerechnet an seinem 24. Geburtstag gegen Hertha BSC auf die Bank gesetzt worden. Nachdem sein Team 4:1 gewonnen hatte, verletzte sich Ayhan am Zeh, dann wurde er krank und saß nach Genesung weiter auf der Bank.

Am Samstag sah Funkel die Bedenkzeit für beendet an. «Heute hat sich der Trainer für mich entschieden und wurde belohnt», sagte der Innenverteidiger und meinte lächelnd: «Ich kann aber nicht versprechen, dass ich jetzt immer einen Doppelpack mache.»

Fotocredits: Federico Gambarini
(dpa)

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