«Noch zeitgemäß?»: Sporthilfe erwägt Ende der Prämien

Pyeongchang – Die deutsche Sporthilfe erwägt die Abschaffung der Prämien für olympische Medaillengewinner.

«Wir diskutieren im Zusammenhang mit der langfristigen Karriereförderung und in Verbindung von Sport und Ausbildung, in welcher Form die Prämierung von olympischen Medaillen langfristig noch zeitgemäß ist», sagte Sporthilfe-Vorstandsvorsitzender Michael Ilgner der dpa. «Die langfristige Begleitung der Athleten ist unser Förderziel.»

Im Zusammenhang stehen diese Überlegungen mit der im Entwurf des Koalitionsvertrages von CDU/CSU und SPD enthaltenen Bekundung, eine Rente für Spitzensportler mit Amateurstatus einzuführen. Bei diesem Vorhaben könnte die Deutsche Sporthilfe eine zentrale Rolle spielen.

«Das ist ein wichtiger Baustein und wohl das erste Mal, dass die Absicherung von Athleten in einem Koalitionsvertrag steht», sagte Max Hartung, Athletensprecher des Deutschen Olympischen Sportbundes, auf dpa-Anfrage. «Die Rente allein wird allerdings nicht ausreichen, wenn es während der aktiven Karriere nicht genügt.» Aktuell wird ein Mitglied des Team Deutschland im Durchschnitt mit 650 Euro monatlich von der Sporthilfe gefördert.

Nach den Winterspielen in Pyeongchang erhalten die deutschen Athleten noch Prämien. Ein Olympiasieg wird von der Sporthilfe wie vor vier Jahren bei den Sotschi-Spielen mit 20.000 Euro honoriert. Für einen Silber- und Bronzemedaillengewinn werden 15.000 beziehungsweise 10.000 Euro ausgeschüttet.

Fotocredits: Julie Jacobson
(dpa)

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