Nürnberg entfacht Euphorie – Fehlstart bei drei Bayern-Clubs

Nürnberg – Der 1. FC Nürnberg will sein Hochgefühl in der 2. Fußball-Bundesliga auch nach dem Topspiel noch genießen.

Bei den Fehlstartern aus Bayern geht hingegen die Sorge vor der großen Depression um. Aufstiegsmitfavorit FC Ingolstadt, Dauergast SpVgg Greuther Fürth und Rückkehrer SSV Jahn Regensburg warten nach zwei Niederlagen noch auf das erste Erfolgserlebnis in der Liga.

Der «Club» kostet das frühe Glück seines Topstarts indes aus. Sechs Punkte, 4:0 Tore, dazu noch der Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals. Drei Pflichtspielsiege am Stück – besser geht es nicht. 2003/04 starteten die Franken letztmals mit zwei Dreiern in eine Zweitligasaison – und stiegen am Ende als Spitzenreiter auf.

«Wenn wir so weitermachen, sieht es nicht so schlecht aus», meinte Trainer Michael Köllner zuletzt aber zurückhaltend. Der 47-Jährige weiß, wie schnell die Euphorie im «Club»-Umfeld in Größenwahn umschlagen kann. Im kommenden Heimspiel gegen die Topstarter von Union Berlin können die Nürnberger beweisen, wie weit sie in ihrer Entwicklung schon sind.

«Wenn das Publikum voll hinter uns steht, ist uns auch gegen Union etwas zuzutrauen», meinte Köllner. Fraglich in der Innenverteidigung ist nach einer Blessur nur Eduard Löwen.

Im Tabellenkeller findet sich Bundesliga-Absteiger FC Ingolstadt wieder. Trainer Maik Walpurgis hat stets gemahnt, seine Mannschaft müsse sich erst an die ungewohnte Favoritenrolle gewöhnen. Genutzt hat es bis auf ein mühsames Weiterkommen im DFB-Pokal bei 1860 München bislang nichts. Die hochproblematische Akklimatisierung an die deutsche Unterklasse gipfelte im vorübergehenden Rauswurf der abwanderungswilligen Marcel Tisserand und Florent Hadergjonaj.

«Wir wollen den Schwung mitnehmen und den nächsten Derby-Sieg erkämpfen», forderte Walpurgis vor dem Keller-Duell gegen Jahn Regensburg. Kassieren die Ingolstädter ihre dritte Niederlage, wird es auch für den 43-Jährigen unangenehm.

Die Oberpfälzer sind ebenfalls noch auf der Suche nach dem Erfolgscode. Für Wirbel abseits des Rasens sorgen die Unstimmigkeiten mit dem vom Verein abgelehnten Investor Philipp Schober. Sportliche Unruhe will Trainer Achim Beierlorzer gar nicht erst richtig aufkommen lassen. «Es geht darum, Stück für Stück zu punkten, und entscheidend ist, dass wir am 34. Spieltag die Punkte haben, die wir für den Klassenerhalt brauchen», mahnte er.

Und die Fürther? In der ewigen Tabelle wollten sie den noch vier Punkte entfernten Spitzenreiter Alemannia Aachen schon längst überholt haben. Stattdessen suchen die Franken vor der Dienstreise zu Aufsteiger Holstein Kiel noch immer den nötigen Biss. «Wir müssen unser Zweikampfverhalten im Kollektiv verbessern. Ich muss jeden einzelnen Zweikampf als Herausforderung annehmen», forderte Trainer Janos Radoki.

Fotocredits: Ina Fassbender
(dpa)

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