Offene Zukunft von Goretzka: «Tut mir leid für die Jungs»

Berlin – Genervt kommentierte Leon Goretzka die ewigen Wechselspekulationen. Auch nach der gelungenen Elfmeterpremiere beim 2:0 bei Hertha BSC ließ der Jung-Chef des FC Schalke 04 seine Zukunft offen – und entschuldigte sich sogar bei den Teamkollegen für die stetige Unruhe.

«Ich kann nicht ganz verstehen, wieso das Thema immer wieder neu aufgebracht wird», klagte der Confed-Cup-Sieger bei Sky. Sein Entscheidungsprozess sei dabei noch nicht beendet. «Es stört auch ein bisschen die Mannschaft. Das tut mir leid für die Jungs.»

Den 22-Jährigen selbst scheint das kolportierte Interesse europäischer Spitzenclubs vom FC Bayern München bis Real Madrid eher noch zu beflügeln. Nach seinem Zwei-Tore-Auftritt für das deutsche Nationalteam gegen Aserbaidschan mit dem Hackentreffer als Highlight glänzte Goretzka nicht nur als umsichtiger Organisator im Berliner Olympiastadion.

Beim vorentscheidenden 1:0 verwandelte er zudem seinen ersten Strafstoß als Profi. «Ich habe in vielen Interviews angesprochen, dass ich Verantwortung übernehmen möchte», erklärte Goretzka diesen Schritt. «Wenn man immer nur drüber spricht, ohne Taten folgen zu lassen, ist das nicht der beste Weg.»

Bis an die finanzielle «Schmerzgrenze» wollen die Königsblauen gehen, damit der Mittelfeldspieler seinen im Sommer auslaufenden Vertrag verlängert. Dabei hoffen die Schalker auf möglichst rasche Klarheit, um auf einen möglichen Abgang rechtzeitig reagieren zu können. «Ich glaube nicht, dass Leon sich im Mai entscheiden wird, sondern diese Entscheidung wird eher fallen», betonte Schalkes Manager Christian Heidel und lobte seinen Führungsspieler für den fokussierten Auftritt. «Er gibt die Antworten auf dem Feld. Ich habe nicht den Eindruck, dass ihn das großartig belastet. Das prallt einigermaßen an ihm ab.»

Mit drei Saisontoren in nur acht Spielen nähert sich Goretzka bereits seinem Bundesliga-Höchstwert von fünf Treffern in der vorigen Spielzeit. Und nicht nur deshalb machen sich auch seine Teamkollegen für einen Verbleib auf Schalke stark. «Wir hoffen, dass er noch ein paar Jahre bei uns bleibt», sagte 2:0-Torschütze Guido Burgstaller und berichtete augenzwinkernd von aktiver Überzeugungsarbeit. «Das eine oder andere Mal sagt man das schon – aber jeden Tag ist vielleicht auch zu viel.»

Fotocredits: Annegret Hilse
(dpa)

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