Präsidentschaftswahlen in den USA – das sollte man wissen

Präsidentschaftswahlen in den USA – das sollte man wissenAm achten November 2016 ist es wieder soweit: Die Bürger der USA wählen ihren 58. Präsidenten.
Dabei ist das komplizierte Wahlsystem für viele Europäer ein Buch mit sieben Siegeln. Wir erklären daher die drei wichtigsten Begriffe der US-Wahl.

Was für eine Funktion haben die Vorwahlen („Primaries“)?

Bei den „Primaries“ genannten Vorwahlen müssen die beiden großen Parteien des Landes, die Republikaner und Demokraten, ihre jeweiligen Spitzenkandidaten nominieren. Sinn der Primaries ist es, den Kandidaten-Findungsprozess innerhalb der Parteien transparenter zu machen. Sie beginnen im Januar des Wahljahres und dauern bis Juni. Im Spätsommer werden die Sieger dann auf den jeweiligen nationalen Parteitagen nominiert. Hier präsentiert der Kandidat dann auch seinen Stellvertreter, der im Falle des Wahlgewinns US-Vizepräsident wird.

Was ist eigentlich ein Swing State?

Den sogenannten Swing States fällt bei der Wahl des US-Präsidenten traditionsgemäß eine Schlüsselrolle zu. Es sind Bundesstaaten, in denen grundsätzlich keine der beiden Parteien eine größere Mehrheit innehat. Deshalb nehmen sie in Bezug auf Gesamtergebnis eine entscheidende Rolle ein, weshalb in den Swing States der Wahlkampf besonders intensiv geführt wird. Zu diesen States gehören Ohio, Pennsylvania, Florida und Virginia.

Welche Funktion haben die Wahlmänner?

Der Präsident der USA wird nicht direkt vom Volk selbst, sondern über sogenannte Wahlmänner gewählt. Sie sitzen in einem Wahlmännergremium („Electoral College“). 41 Tage nach dem offiziellen Wahltag wählt dieses Gremium den US-Präsidenten, in geheimer Abstimmung. Sobald ein Kandidat eine Stimmenmehrheit von 270 Wahlmännerstimmen erreicht hat, hat er die Wahl gewonnen. Die Anzahl der Wahlmänner korreliert mit der Größe ihrer US-Bundesstaaten: So stellt das kleine Delaware drei Wahlmänner, Kalifornien hingegen 55. In 48 Staaten der USA gilt das „Winner-takes it-all“-Prinzip, nachdem sämtliche Wahlmännerstimmen an den Kandidaten gehen, der die Mehrheit der Stimmen erhält. Lediglich die Stimmen der Wahlmänner der ebenfalls kleinen Staaten Nebraska und Maine werden proportional zum Wahlergebnis geteilt. Entscheidend für die Präsidentschaftswahl ist folglich, wer mehr Wahlmännerstimmen erhält. Dabei kann es aufgrund des Mehrheitswahlrechts passieren, das ein Kandidat Präsident wird, obwohl er nicht die Mehrheit der Wählerstimmen innehat.


Bildquelle: Thinkstock, 490610271, iStock, STILLFX

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