Tasiadis kritisiert Kanu-Verband: «Das ist zu viel Druck»

Rio de Janeiro – Slalom-Kanute Sideris Tasiadis hat dem eigenen Verband vorgeworfen, vor den Olympischen Spielen zu viel Erfolgsdruck auf die Sportler aufgebaut zu haben.

Die Kommunikation der hohen Ziele sei unpassend gewesen, kritisierte der Canadier-Einer-Starter, der trotz Medaillenambitionen in Rio nicht über Rang fünf hinausgekommen war. «Die sagen uns auch, dass sie von 50 Prozent der Boote hier Medaillen haben wollen, von vier Booten müssen zwei aufs Treppchen. Dann denken wir, man kann uns auch ein bisschen anders motivieren», bemängelte der 26-jährige Augsburger. «Das ist zu viel Druck auf einem», meinte er. Die Ziele hätte man «ein bisschen anders» in Worte packen sollen, befand der Schwabe.

Verbandschef Thomas Konietzko wies die Kritik seines Schützlings zurück. «Fakt ist, dass unser Verband sehr offen kommuniziert, dass er um Medaillen mitfahren will. Das ist unsere Zielstellung und sicherlich auch die von Sid», sagte der Chef des Deutschen Kanu-Verbandes der Deutschen Presse-Agentur. «Wir dürfen unsere Ansprüche nicht herunterfahren», betonte der Funktionär.

Die deutschen Kanuten sollen bei den Olympischen Spielen in insgesamt 16 Disziplinen nach dem Willen des Deutschen Olympischen Sportbundes acht Medaillen holen. Zwei davon sind für den Bereich Kanu-Slalom veranschlagt, sechs für den Bereich Kanu-Rennsport. Im Kanu-Slalom stehen lediglich vier Disziplinen im olympischen Programm.

Fotocredits: Orestis Panagiotou
(dpa)

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