Tordebüt, Überraschung und Aufreger in der Bundesliga

Berlin – Der FC Bayern ist zumindest für eine Nacht wieder Bundesliga-Tabellenführer. Neuzugang James Rodríguez glänzt beim souveränen 3:0-Sieg beim FC Schalke und erzielt sein erstes Tor.

Beim Debüt des neuen Wolfsburger Trainers Martin Schmidt reicht es nur zu einem 1:1 gegen Werder Bremen, der FC Augsburg siegt gegen Leipzig zum dritten Mal in Serie.

Die Aufreger und Hingucker der Dienstagsspiele des 5. Spieltags in der Fußball-Bundesliga:

TORDEBÜT: Real-Leihgabe James Rodríguez stand erstmals in der Liga in der Startelf des FC Bayern – und glänzte mit drei Torbeteiligungen. Den Elfmeter zum 1:0 holte der Kolumbianer heraus, das 2:0 erzielte er selbst und das 3:0 bereitete er mit einem Traumpass vor. Beim souveränen Auswärtserfolg hatten die Münchner auch ohne den verletzten Nationaltorhüter Manuel Neuer nur wenig Mühe.

VIDEOBEWEIS: Die Entscheidung des Videoassistenten zum Handelfmeter vor dem 1:0 des FC Bayern ärgerte die Schalker. «Es ist überhaupt kein Elfmeter», echauffierte sich Manager Christian Heidel. «Ich glaube schon, dass das eine entscheidende Szene war.» Ralf Fährmann sagte: «Wenn du gegen Bayern so in Rückstand gerätst, dann tut das einfach weh.» Die Gastgeber argumentierten, der Ball sei von Naldos Körper an dem Arm gesprungen, das Handspiel nicht strafbar gewesen.

ZU WENIG: Wäre es nach Martin Schmidt gegangen, hätte Felix Brych sein Premierenspiel mit dem VfL Wolfsburg am besten zur Halbzeit abgepfiffen. Bis dahin attestierte der neue Coach seiner Mannschaft eine beherzte Leistung, doch das 1:0 konnte der VfL nicht über die Zeit retten. Vielmehr fielen die Niedersachsen in der erschreckend schwachen zweiten Hälfte in alte Verhaltensmuster zurück und wirkten orientierungslos. Am Ende gab es gegen Werder Bremen nur ein 1:1 und laut Schmidt «einen Punkt für die Moral». Mehr aber auch nicht. Und schon am Freitag geht es zum Auswärtsspiel beim FC Bayern.

RAFFAEL: Der Brasilianer zeigte einmal mehr, wie wichtig er für Borussia Mönchengladbach ist. Als seinen Kollegen gegen den VfB Stuttgart nichts mehr einzufallen schien, traf Raffael. Für Kapitän Lars Stindl war dies der «Dosenöffner» zum zweiten Saisonsieg, den der Matchwinner mit einem verwandelten Foulelfmeter endgültig perfekt machte. Für die Schwaben war das 0:2 das enttäuschende Ende eines emotionalen Abends. Trainer Hannes Wolf beging Einjähriges beim VfB, und vor dem Anpfiff trugen alle Spieler Trainingsjacken mit Namen und Rückennummer des im Gesicht verletzten Kapitäns Christian Gentner.

ÜBERRASCHUNG: Im Pokal raus, erstes Bundesliga-Spiel verloren – und jetzt? Der FC Augsburg findet sich plötzlich in kaum gekannten Tabellenregionen wieder. Dabei war der Verein als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt worden. Auch Vizemeister RB Leipzig bekam die Defensivkraft der bayrischen Schwaben zu spüren. Das 1:0 war ihr dritter Sieg nacheinander. Das schaffte die Mannschaft noch nie unter Trainer Manuel Baum. Zehn Punkte hat der FCA und steht für einen Tag als Dritter auf einen Champions-League-Platz.

AUGSBURGER AUFREGER: Der Abend hätte für die Augsburger so schön sein können, wenn sich Kapitän Daniel Baier zusammengerissen hätte. Mit einer obszönen Geste provozierte er Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl. «Im Spiel sind Emotionen. Er sollte nicht jede Situation kommentieren», meinte Baier. Nach dem Spiel sei das aber vergessen. Nicht für Hasenhüttl: «Dazu brauche ich nichts zu sagen», meinte er.

Fotocredits: Guido Kirchner
(dpa)

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