Tore und Verteidiger gesucht: Schusters Baustellen in Augsburg

Pfullendorf – Zwar feierte der Fußball-Bundesligist zum Auftakt im DFB-Pokal einen 2:0 (1:0)-Sieg, vergab dabei aber einmal mehr eine Vielzahl hochkarätiger Torchancen. «Wir haben unser Ziel zweite Runde erreicht, aber wir hätten es uns leichter machen können», sagte FCA-Trainer Dirk Schuster.

Die Szene in der 38. Minute war symptomatisch für die Offensive des FC Augsburg. Erst scheiterte Caiuby mit einem Kopfball am Torwart des FV Ravensburg, dann klärte ein Spieler des Oberligisten den Schuss von Ja-Cheol Koo auf der Linie und am Schluss zielte Alfred Finnbogason aus wenigen Metern am Tor vorbei.

Die Arbeit wird Schuster nach seinem Wechsel von Darmstadt 98 in die Fuggerstadt vorerst nicht ausgehen, auch wenn ihm seine Spieler mit dem Sieg gegen den württembergischen Fünftligisten ein glanzloses, aber immerhin erfolgreiches Pflichtspiel-Debüt bescherten. Neben der Suche nach einer Verstärkung für die Abwehrzentrale offenbarten die Augsburger in der Geberit-Arena von Pfullendorf erneut gravierende Abschlussschwächen – wie schon in der Saisonvorbereitung und trotz des Klassenunterschieds gegenüber den Amateuren aus Oberschwaben.

Koo (29.) und Raul Bobadilla (68.) sorgten für die beiden Tore der Gäste, bei den vielen Chancen einschließlich zweier Lattentreffer von Bobadilla und Caiuby wäre aber auch ein höherer Sieg leicht möglich gewesen. Zudem hatte der FCA Glück, dass Schiedsrichter Benedikt Kempkes den Ravensburgern beim Stand von 0:1 einen klaren Foulelfmeter verweigerte (40.).

«Wir haben nicht immer die richtigen Lösungen gefunden», erklärte Schuster und will seine Profis weiter am Abschluss arbeiten lassen. «Wir wissen, dass es die Jungs können, aber sie müssen es auch im Spiel umsetzen. Das wird das Ziel der nächsten Wochen sein.» Auch Schuster ist klar: Der VfL Wolfsburg wird beim Bundesliga-Auftakt am Samstag in Augsburg wohl nicht so viele Einschussmöglichkeiten zulassen wie Ravensburg im Pokal.

Neben der Offensive drückt Schuster aber auch in der Defensive der Schuh. Angesichts der Abgänge von Ragnar Klavan und Jeong-Ho Hong drängt er immer stärker darauf, vor dem Ende der Transferperiode einen weiteren Innenverteidiger zu verpflichten. Mit Blick auf die Ausfälle von Rekonvaleszent Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Neuzugang Gojko Kacar fände es der 48-Jährige «fahrlässig», das nicht zu tun. In Pfullendorf fehlte zudem der angeschlagene Kapitän Paul Verhaegh. «Wenn wir jemanden holen, muss es passen. Es muss einer sein, der uns stärker macht», sagte FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter. Einfach sei das nicht, denn: «Wir suchen, aber andere tun das auch.»

Fotocredits: Daniel Maurer
(dpa)

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