Torfestival in Frankfurt: 3:3 zwischen Eintracht und Hertha

Frankfurt/Main – Michael Hector ließ sich wie ein Matchwinner feiern, dabei hatte Eintracht Frankfurt gegen Hertha BSC gar nicht gewonnen.

Mit seinem späten Ausgleich in der 92. Minute zum 3:3 (2:1) bewahrte der Frankfurter Innenverteidiger sein Team aber immerhin vor der ersten Heimpleite in dieser Bundesligasaison und sorgte damit im Lager der Hessen für fröhliche Gesichter. «Wir sind sehr zufrieden, das müssen wir auch sein», konstatierte Eintracht-Trainer Niko Kovac nach dem glücklichen Remis.

Vor 45 000 Zuschauern hatten zuvor Marco Fabian (39. Minute) und Alexander Meier (45.) für die Hausherren getroffen. Die Berliner Tore erzielten Vedad Ibisevic (19./Foulelfmeter/58.) und Alexander Esswein (65.). Durch den Last-Minute-Gegentreffer in der Nachspielzeit verpasste die Hertha den vorübergehenden Sprung auf den dritten Tabellenplatz, was Trainer Pal Dardai ein wenig ärgerte: «Mit dem 3:3 müssen wir leben, so ist der Fußball.»   

Nach dem guten Saisonstart mit jeweils drei Siegen aus vier Spielen war der Respekt auf beiden Seiten groß. Entsprechend verhalten begann die Partie. Lediglich bei einem Schuss von Danny Blum (4.), der statt Mijat Gacinovic auf dem linken Eintracht-Flügel ran durfte, musste Hertha-Keeper Rune Jarstein in der Anfangsphase eingreifen.

Die Berliner Führung fiel daher überraschend – und nicht zufällig durch einen Standard. Valentin Stocker wurde im Frankfurter Strafraum von Haris Seferovic gefoult, den fälligen Strafstoß verwandelte Ibisevic eiskalt. Die Führung spielte der Hertha in die Karten, die nun noch weniger für das Spiel tun musste. Dann folgte der nächste Schreckmoment für die Hausherren. Innenverteidiger David Abraham musste nach einer halben Stunde verletzt vom Platz. «Er hat wohl eine Überdehnung des Innenbandes», berichtete Kovac.

Und doch durften die Frankfurter vor der Pause noch zweimal jubeln. Zunächst ging es nach einer abgewehrten Gäste-Ecke blitzschnell: Szabolcs Huszti schickte Blum, der flankte in die Mitte und Fabian schloss zum Ausgleich ab. Dann stand Frankfurts «Fußball-Gott» Meier im Anschluss an einen Eckball einmal mehr goldrichtig und verwandelte aus Nahdistanz zur Halbzeit-Führung. «Eigentlich hatten wir alles unter Kontrolle, dann dreht sich das Spiel in wenigen Minuten», kritisierte Dardai die defensiven Nachlässigkeiten seines Teams.

Somit waren die Rollen bei Wiederanpfiff vertauscht. Die Gäste waren nun gefordert und taten auch mehr für die Offensive. Frankfurt stand jetzt tief und hoffte auf Kontermöglichkeiten, die sich aber nicht boten. Vielmehr traf erneut Ibisevic, der eine Flanke des eingewechselten Esswein volley in die Maschen drosch.

Beflügelt durch den Ausgleich blieb die Hertha dran und legte wenig später nach. Esswein tanzte im Strafraum Ante Rebic aus und überwand Eintracht-Torwart Lukas Hradecky mit einem tollen Schlenzer ins lange Eck.

Frankfurt brauchte zehn Minuten, um sich von dem Rückschlag zu erholen. In der hitzigen Schlussphase warfen die Hessen noch einmal alles nach vorn, doch vor dem gegnerischen Tor fehlte es an der nötigen Präzision. Doch dann erlöste Hector die Gastgeber mit seinem Kopfball in der Nachspielzeit.

Fotocredits: Uwe Anspach
(dpa)

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