Trainer Keller soll Union Berlin weiter nach oben führen

Berlin (dpa) – Rund 1500 Anhänger des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union Berlin werden sich auf den Weg ins Ruhrgebiet machen. Dort steht am Samstag (13 Uhr) beim VfL Bochum der Saisonauftakt auf dem Programm. Die Fans haben sich gegenseitig dazu aufgerufen, ganz in Rot zu erscheinen.

Das Saison-Motto des Vereins ist es, näher an die Ligaspitze heranzurücken. Der sechste Platz des Vorjahres soll verbessert werden. Mittelfristig träumen die Verantwortlichen um Präsident Dirk Zingler vom Aufstieg in die Bundesliga. In Köpenick sagen sie es nicht direkt. Aber zur Umschreibung haben sie eine Begrifflichkeit erfunden: zur «Top 20 in Deutschland» gehören.

Für den neuen Trainer Jens Keller sind trotzdem andere Vereine die Hauptanwärter für den Aufstieg ins Oberhaus. «Stuttgart und Hannover gehören von den finanziellen Möglichkeiten her für mich zu den Favoriten. Danach sind fünf oder sechs Mannschaften auf einem Niveau. Da zählen wir uns auf jeden Fall dazu», sagt der früher Cheftrainer von Schalke 04. «Wir wollen im oberen Bereich mitspielen.»

Der personelle Umbruch hielt sich in Grenzen. Von den Stammkräften wanderte nur Torjäger Bobby Wood zum Hamburger SV ab. Er soll durch Philipp Hosiner ersetzt werden. Der Österreicher, der in der vergangenen Spielzeit an den 1. FC Köln ausgeliehen war, kam von Stade Rennes. Neu im Team sind mit Kristian Pedersen (HB Köge) und Christopher Lenz (Borussia Mönchengladbach II) zwei Innenverteidiger. Das Duell hat vorerst der Däne Pedersen für sich entschieden. Die Torhüter Daniel Mesenhöler (1. FC Köln II) und Michael Gspurning (Schalke 04) sowie Nachwuchsmann Lukas Lämmel müssen sich mit der Reservistenrolle begnügen.

Einiges hat sich unter Keller aber geändert. Er machte Felix Kroos, der nach seiner sechsmonatigen Ausleihe von Werder Bremen einen Festvertrag erhielt, zum Kapitän. Zum Start dürfte Union mit einer 4-3-3-Taktik auflaufen. Aktuell fallen frühere Stammspieler wie Benjamin Kessel (Fußbruch), Maximilian Thiel (Schulterverletzung) und Sören Brandy (Knieprobleme) aus. Das Rennen um einen Startelfplatz hatten sie aber schon vor der erfolgreichen Generalprobe gegen den FC Utrecht (3:0) verloren.

Der Verein ist gut aufgestellt. Die Lizenz wurde ohne Auflagen und Bedingungen erteilt. Mit 10 000 verkauften Dauerkarten wurde ein Vereinsrekord erzielt. Erstmals wurde das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) mit der Höchstnote von drei Sternen zertifiziert. Allerdings hält die Suche nach einem einheitlichen Standort für das NLZ immer noch an. Zudem warten die Anhänger seit Jahren vergeblich auf die Fertigstellung des Fanhauses. Sportlich und außerhalb des Platzes hat sich der 1. FC Union also noch Steigerungspotenzial offen gelassen.

Fotocredits: Jörg Carstensen

(dpa)
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