Vorstand, Form und Startelf: Der HSV auf der Suche

Hamburg – Für Trainer Markus Gisdol stören Diskussionen um die Besetzung der Führungsetage beim Hamburger SV nur. Er will im schweren Heimspiel am Samstag gegen den seit vier Partien ungeschlagenen FC Augsburg den ersten Heimsieg.

Groß ist Gisdols Wunsch nach Ruhe im Umfeld. Erfüllt wird er vermutlich nicht.

CHEFSUCHE I: Heribert Bruchhagen soll laut Medienberichten bereitstehen, um Nachfolger von Dietmar Beiersdorfer als Vorstandsvorsitzender zu werden. Der Aufsichtsrat ist unzufrieden mit der Transferpolitik von Beiersdorfer. Der HSV-Chef will vorerst keinen neuen Sportchef verpflichten, der Aufsichtsrat schon. Falls der HSV gegen den FCA verliert, könnte das Gremium schnell handeln. Bruchhagen müsste aber einen gut vernetzten Sportdirektor mitbringen, der die dringend notwendigen Transfers in der Winterpause tätigt. Der 68-jährige ehemalige Frankfurter Vorstandsboss wäre aber nur eine Übergangslösung.

CHEFSUCHE II:Auch Ex-Präsident Bernd Hoffmann ist noch nicht aus dem Spiel. Einige Aufsichtsräte sollen den 53-Jährigen, der von Februar 2003 bis März 2011 schon einmal die Geschicke der Norddeutschen leitete, favorisieren. Mit ihm schaffte es der HSV sportlich bis ins Halbfinale der Europa League. Er hinterließ aber auch eine Menge Schulden. Derzeit arbeitet er als Berater und kennt sich noch gut aus in der Bundesliga-Szene.

FORMSUCHE: HSV-Trainer Markus Gisdol hat nach zwei Monaten an der Elbe eine Entwicklung eingeleitet, die zart nach oben zeigt. Mit fünf Punkten aus den vergangenen drei Spielen haben die Hanseaten zumindest den letzten Platz in der Tabelle abgegeben. Zudem schießen sie wieder Tore. Gisdol weiß, dass Störfeuer im Hintergrund nicht ganz auszublenden sind. «Mein Wunsch ist Geschlossenheit im Verein», sagt der 47-Jährige.

ANSCHLUSSSUCHE: Mit einem Sieg könnte der HSV die direkten Abstiegsplätze verlassen. Der Tabellenzwölfte Augsburg steht mit 14 Punkten derzeit sieben Zähler vor dem Vorletzten aus Hamburg. Verlieren die Augsburger, käme das rettende Ufer für den HSV in Sichtweite. Doch schon dreimal gewann der FCA in der Hansestadt, jeweils mit 1:0. Die Stimmung beim HSV ist nach dem 2:0 in Darmstadt gelöster. «Aber Leichtfertigkeit darf sich nicht breitmachen», sagte Gisdol. Gegen die gut gestaffelten Schwaben erwartet er ein Geduldsspiel.

STARTELFSUCHE: Wegen mehrerer Verletzter war die Startelf aus der Not geboren. Mit dieser hat Gisdol jedoch seit drei Spielen eine Aufwärtstendenz eingeleitet. Ob er die genesenen Albin Ekdal und Emir Spahic aufstellt, lässt der Coach offen: «Die Jungs, die es zuletzt gut gemacht haben, haben es eigentlich auch verdient, wieder zu spielen». Noch längere Zeit nicht dabei sind René Adler, Cléber und Alen Halilovic.

Fotocredits: Daniel Reinhardt
(dpa)

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