Was beim Carsharing zu beachten ist

Berlin – Kein Auto besitzen und dennoch regelmäßig mit einem fahren? Klar geht das, mit einem Taxi. Doch das kostet viel Geld, vor allem auf weiten Strecken. Es gibt aber Alternativen, um Kurz- oder Langstrecken mit einem fremden Auto zurückzulegen.

Dazu zählen Mitfahrzentralen, Fahrdienste – und natürlich Carsharing. «Carsharing eignet sich für alle, die wiederkehrend ein Auto benötigen, aber nicht jeden Tag. Die nicht mehr als 10.000 Kilometer im Jahr fahren», sagt Anja Smetanin vom Auto Club Europa (ACE). Sie rät Interessenten, sich zu erkundigen, wie groß das Einsatzgebiet des Anbieters ist. Weitere Fragen: «Kann ich mit dem Carsharing-Auto alle Ziele erreichen, die ich plane anzusteuern, geht dies gut zu kombinieren mit den weiteren Angeboten des öffentlichen Nahverkehrs?»

Stationsbasiertes Carsharing

Bei stationsbasiertem Carsharing werden die Fahrzeuge auf einem festen Platz abgestellt. Dort können Kunden sie ausleihen, müssen sie aber auch an einem festen Platz wieder abstellen. Das eignet sich für Autofahrer, die mehrere Wege hintereinander erledigen wollen und auch mal am Wochenende ein Auto in ihrer Nähe benötigen.

Free-Floating-Angebote

Wer nur eine Einzelfahrt von A nach B plant, ist mit Free-Floating-Angeboten besser bedient. «Die Stadtautos können in einem vom Anbieter festgelegten Bereich überall abgestellt und angemietet werden», sagt Smetanin. Für manche Kunden, vor allem solche, die auf das eigene Auto verzichten, können sich mehrere Anbieter lohnen. Gebucht wird über Telefon, Computer oder Smartphone-App. Die Mitgliedschaft kostet entweder eine Anmeldegebühr oder ein paar Euro im Monat, abgerechnet wird meist nach Zeit und/oder nach Strecke

Kosten im Blick

«Carsharing lohnt sich vor allem für jene, die auch Bus, Bahn und das Fahrrad nutzen können und wollen», sagt Gunnar Nehrke vom Bundesverband Carsharing (bcs). Stationsbasiertes Carsharing sei günstiger. Eine Stunde Kleinwagen fahren in der Stadt koste bei diesen Anbietern etwa 4 bis 8 Euro pro Stunde, beim Free-Floating zwischen 14 und 19 Euro. Kraftstoff sei bei allen Anbietern inklusive. Bei stationsbasierten Fahrzeugen müssen in der Regel Start- und Endzeitpunkt der Fahrt vorher festgelegt werden, beim Free-Floating entfällt es. Allerdings können die Fahrzeuge nicht immer oder nur kurz reserviert werden. Einige stationsbasierte Anbieter betreiben in einigen Städten kombinierte Systeme.

Auch der ADAC rät, bei der Wahl des Anbieters auf das Nutzungsmodell zu achten. «Es existieren die unterschiedlichsten Varianten aus Grund-, Zeit- und Streckentarifen, Sondergebühren und Wochenend-Specials», sagt Christian Buric vom ADAC.

Alternativen zum Carsharing

Wer nicht selbst fahren möchte, kann auch auf Fahrdienstvermittlungen oder Ridesharing-Dienste wie Uber, Blablacar, Allygator oder Clevershuttle zurückgreifen. Oder er steigt in ein normales Taxi, das einen auf der Straße aufsammeln darf. Andere Fahrdienste dürfen keine Passagiere ohne vorherigen Auftrag von der Straße aus einsteigen lassen. In Zeiten von Smartphones und Apps stellt das zumindest in Großstädten kein großes Problem da.

Uber vermittelt derzeit in Deutschland nur Taxis und Mietwagen mit Chauffeur in Berlin und München. VW hat mit seinem neuen Dienst Moia seit einigen Wochen ein eigenes Ridesharing-Angebot in Hannover am Start.

Mehr Komfort und Luxus bieten professionelle Chauffeur-Fahrdienste wie Blacklane. Fahrten lassen sich im Voraus zu Festpreisen über eine App, Internet oder Telefon buchen. Die Firma kooperiert mit lokalen Chauffeurdiensten. Der Preis liegt über dem normaler Taxifahrten.

Fotocredits: Inga Kjer,Inga Kjer,Jens Schierenbeck,Christin Klose
(dpa/tmn)

(dpa)
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