Aus für Roaming-Gebühren – aber nur ganz langsam

Aus für Roaming-Gebühren - aber nur ganz langsamDas EU-Parlament beschließt den Wegfall der Roaming-Gebühren, aber wer auf eine schnelle Entlastung der Verbraucher gehofft hat, sieht sich enttäuscht. Lesen Sie hier, wann Sie mit günstigen Telefontarifen auch fürs Telefonieren im Ausland rechnen können.

Wer kennt das nicht: Gerade im Urlaub ist Zeit, mal wieder ausführlich mit der Freundin zu plauschen, außerdem wollen Oma und Opa hören, wie es der Familie geht. Wanderer möchten auch im Urlaub nicht auf ihre Lieblings-App verzichten. Wer da die Tarife nicht genau im Blick hat, kann eine teure Überraschung erleben.

Das soll sich nun ändern: Das EU-Parlament beschließt den Wegfall der Roaming-Gebühren. Diese Gebühren fallen zusätzlich zum eigenen Vertrag für Gespräche, SMS oder Datennutzung im europäischen Ausland an. Zuvor hatten bereits die EU-Mitgliedsstaaten den Vorlagen zugestimmt, so dass dem Wegfall nichts mehr im Wege steht. Fast nichts … denn ein paar Wermutstropfen gibt es doch für die Verbraucher.

So sollen die Roaming-Gebühren in zwei Schritten fallen. Ab dem 30. April 2016 werden die Zuschläge weiter gedeckelt: Zulässig sind dann maximal 5 Cent pro Minute mehr für Telefongespräche, 2 Cent mehr für SMS und maximal 5 Cent Mehrkosten je Megabyte Datenvolumen. Hinzu kommt jeweils noch die Mehrwertsteuer. Heute sind Zusatzkosten von maximal 19 Cent pro Minute für Telefongespräche erlaubt.

Ursprünglich wollte das EU-Parlament eine komplette Abschaffung bereits zum Dezember 2015 erreichen. Doch einige Mitgliedsländer (mit großen Telekommunikationsanbietern) stellten sich quer. Nun wird erst ab dem 15. Juni 2017 das Telefonieren und Surfen aus dem europäischen Ausland ohne Zusatzkosten möglich sein. Und selbst dies gilt nur mit Einschränkungen.

So wird es nicht möglich sein, im EU-Ausland einen günstigeren Mobilvertrag abzuschließen und ihn zuhause zu nutzen. Dieses „permanent roaming“ wird mit Hilfe von Mengenbegrenzungen oder anderen Sperr-Richtlinien verhindert, die Einzelheiten wird die Kommission bis zum nächsten Winter ausarbeiten. Außerdem können Anbieter Aufschläge erheben, wenn ihnen Mehrkosten entstehen – die Auswirkungen dieser Klausel auf die Verbraucher sind noch unklar.

Bis es im Juni 2017 dann soweit ist und Sie im Urlaub ohne zusätzliche Kosten telefonieren und surfen können, hier ein paar Tipps zum sparsamen Handy-Verhalten:

  • Laden Sie keine hochauflösenden Fotos oder Videos hoch oder runter
  • Apps, die viel Datenvolumen verschlingen oder ständig aufs Internet zugreifen, sollten Sie schon vor dem Urlaub vom Handy entfernen
  • laden Sie Apps für den Urlaub zuhause herunter
  • Nutzen Sie WLAN oder Hotspots, die in vielen Nachbarländern weit verbreitet sind
  • Kaufen Sie eine Prepaid-Karte. Das lohnt sich insbesondere bei einem längeren Aufenthalt oder wenn Sie viel innerhalb des Gastlandes telefonieren



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