Mit Schutzgas Gasflaschen – Schweißen leicht gemacht

Für private Anwendungen ist es durchaus legal, selbst zum Schweißgerät zu greifen. Jedoch empfehlen wir Ihnen, diese anspruchsvolle Fügetätigkeit zunächst mit einfacheren Methoden, beispielsweise mit einem Elektroschweißgerät, zu üben. Einfache Blechschweißarbeiten sind mit Elektroschweißgeräten schon in guter Qualität auch für Laien durchführbar.

Das Schweißen mit der Schutzgasflasche ist hingegen eine Herausforderung, für die viel Sachkenntnis und Schulung erforderlich sind. Außerdem ist dazu eine umfangreiche Schutzausrüstung nötig. Beim Schutzgasschweißen entstehen hohe Temperaturen und grelle Lichtbögen. Außerdem bilden sich beim Schweißvorgang giftige Gase. Eine leistungsstarke Absaugung ist beim Schweißen mit Schutzgas deshalb zwingend erforderlich.

Was ist Schutzgas-Schweißen?

Schweißen gehört zu den Fügeverfahren. Sie können mit der Schweißtechnik zwei starre metallische Körper an einem Punkt oder entlang einer Linie dauerhaft miteinander verbinden. Dazu werden die zu fügenden Stellen so stark erhitzt, dass sie flüssig werden. Das Flüssigmetall fließt ineinander und erstarrt sofort wieder. So sind die Körper miteinander verbunden, oder wie es in der Fachsprache heißt: Gefügt.

Beim Erhitzen von Metall wird es anfällig für Oxidation durch den Luftsauerstoff. Wird diese Oxidation nicht verhindert, wird die Schweißstelle brüchig und nicht sehr belastbar. Auch die anderen Atmosphärengase wie Stickstoff oder Wasserstoff können eine Schweißstelle schwächen. Um das zu verhindern, wird während des Schweißvorgangs das sogenannte Schutzgas aufgeblasen. Schutzgas ist „Inert“. Es kann sich mit keinem anderen Element verbinden. Das macht es für die energieintensiven Prozesse während des Schweißvorgangs ideal.

Typische Schweißgase sind folgende:

  • Argon
  • Kohlendioxid
  • Helium
  • Mischformen aus diesen Gasen

Welches Schutzgas beim Schweißen verwendet wird, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu zählen die Metallsorte, die Dicke der zu verschweißenden Werkstoffe oder die Stärke der Schweißnaht.

Selbst Schweißen – so wird’s gemacht

Folgende Komponenten brauchen Sie für eine gelungene Schweißnaht:

  • Schweißgerät
  • zu verschweißende Werkstücke
  • Schweißdraht
  • Schutzgas Gasflasche
  • Schutzausrüstung

Zum Schweißen wird zunächst das Schweißgerät korrekt eingestellt. Dazu gehörten der Vorschub des Schweißdrahtes, die Stromstärke und der Volumenstrom des Schutzgases. Dies ist je nach Anwendung und Material unterschiedlich. Sobald das Schweißgerät korrekt eingestellt ist, kann es losgehen. Die Schweißpistole wird an die gewünschte Schweißstelle geführt und der Startknopf gedrückt. Der Schweißdraht fährt nach vorne und schließt den Kontakt zwischen den zu verschweißenden Bauteilenden. Dabei entsteht das Schweißbad, welches sofort wieder erstarrt. Der erste Schweißpunkt ist gesetzt.

Diese Schutzgase gibt es: Argon, Helium & Co.

Schutzgas-Schweißen wird in MIG und MAG Schweißen unterschieden. MIG Schweißen bedeutet „Metall-Inertgasschweißens“. Das bedeutet, dass das Schutzgas die Luft-Atmosphärengase um die Schweißstelle herum verdrängt, aber keinen weiteren Einfluss auf den Schweißvorgang hat. MIG-Schweißen wird bevorzugt für folgende Metalle verwendet:

  • Aluminium
  • Edelstahl
  • andere Leichtmetalle wie Magnesium

Klassische MIG-Schutzgase sind Argon und Helium. Das Argon wird bevorzugt verwendet, da es wesentlich preiswerter als Helium ist.

MAG-Schweißen bedeutet „Metall-Aktivgasschweißen“. Damit ist gesagt, dass das Schutzgas beim Fügeprozess eine aktive Rolle spielt. MAG Schweißen ist das Standard-Verfahren für Baustähle und niedrig legierte Stähle. Das am häufigsten verwendete Schutzgas für das MAG Schweißen ist CO2, das Kohlendioxid. Neben seinen positiven Eigenschaften für den Schweißprozess ist CO2 auch besonders preiswert.

Schutzgas Gasflaschen in der Übersicht

Schutzgasflaschen werden standardmäßig mit einem Druck von 200 bar befüllt. Damit können auch in kleinen Gebinden interessante Füllmengen gelagert werden. Der hohe Druck macht aber eine entsprechend robuste Ausführung der Gasflasche erforderlich.

Die typischen Größen für Schutzgasflaschen sind folgende:

  • C5 / 1 m³ Inhalt / 10 kg Gewicht / Argon oder Gemisch
  • C10 / 2,1 m³ Inhalt / 15 kg Gewicht / Argon oder Gemisch
  • C20 / 4,3 m³ Inhalt / 25 kg Gewicht / Argon oder Gemisch
  • C50 / 10,7 m³ Inhalt / 70 kg Gewicht / Argon oder Gemisch

Schutzgas Gasflaschen sind grundsätzliche Pfandflaschen. Sie werden nach Rückgabe geprüft und sofern sie noch intakt sind auch wieder befüllt.

Schutzgasflaschen kaufen in der Nähe

Viele regionale Anbieter bieten die Möglichkeit,  technische Gase in der Nähe zu kaufen

Schutzgasflaschen lassen sich im Schweißfachhandel und an vielen anderen Stellen beziehen. Typische Einkaufsmöglichkeiten für Gasflaschen sind folgende:

  • Baumärkte
  • Fachhandel
  • Spezialhandel
  • Werkzeug-Fachmärkte

Viele dieser Märkte bieten auch einen Lieferservice an. Da Schutzgasflaschen sehr groß und schwer sind, ist der Transport entsprechend aufwendig. Bei einem hohen Bedarf lohnt sich deshalb die Abnahme größerer Mengen.

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