Boris Becker – wo soll der Weg nur hingehen?

Boris Becker war einmal der Vorzeigedeutsche. Für viele Erwachsene war er sogar ihr Kindheitsidol. Das einstige Tennis-Wunderkind konnte sich mit vielen Titeln schmücken: dreifacher Wimbledon-Sieger, Olympiasieger, Davis-Cup-Sieger und Nummer eins der Weltrangliste. Doch in den letzten Jahren wurde Boris Becker immer mehr zu einer Karikatur seiner selbst.

Die umstrittene Autobiographie

Boris Beckers neue Autobiographie „Das Leben ist kein Spiel“ kann mit nur einem Wort beschrieben werden: peinlich. Es ist bereits die zweite Autobiographie innerhalb von zehn Jahren und der Fremdschämfaktor bei diesem Buch ist so hoch wie nie zuvor. Es gibt private Dinge, die einfach nicht an die Öffentlichkeit gehören, doch Becker ist leider nichts heilig. So schreibt er, wie ihn seine Ex-Frau Barbara Becker schlug, als sie von seiner Affäre erfuhr, und wie ihn seine Ex-Verlobte ausnutzte. Auch seine jetzige Ehefrau Lilly Becker präsentiert er nicht im allerbesten Licht. Die erwähnten Frauen machen das einzig Richtige: Sie kommentieren seine Aussagen überhaupt nicht. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold – dieses Motto hätte Boris Becker beim Verfassen seiner Autobiographie beherzigen sollen.

Seine anderen Eskapaden

Doch ein peinliches Buch zu schreiben reicht Boris Becker bei weitem nicht. Mit rotem und aufgedunsenem Gesicht gibt er seine Weisheiten in Talkshows preis oder bewirbt seine Autobiographie mit lächerlichen PR-Kampagnen, wie einem Auftritt mit einer Fliegenklatschen-Mütze bei „Alle auf den Kleinen“ – einer TV Show mit Oliver Pocher. Beim diesem RTL-TV-Duell konnte die Mehrheit der Nation schon nicht mehr hinsehen. Bereits vorher lieferten sich die beiden Streithähne vor den Augen der Öffentlichkeit einen mehr als kindischen Twitter-Krieg. Manchen Marken ist Boris Becker mittlerweile zu peinlich, als dass sie ihn noch einladen würden. Die Selbstdemontierung des ehemaligen Tennisstars kennt leider keine Grenzen.

Ist das Image noch zu retten?

Vor Jahren sprach Boris Becker davon, sich noch einmal neu zu erfinden und zwar in Richtung Seriosität, Verlässlichkeit, Beständigkeit und Inhalt. Ein Vorhaben, das ihm bis heute nicht gelungen ist. Doch vielleicht schafft er es doch noch, die „Marke Becker“ wieder mit Qualität in Verbindung zu bringen. Eines ist sicher: Man darf auf seine weiteren Aktionen gespannt sein!

Bild von: Thinkstock, Getty Images Sport, Matthew Stockman

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