Der irre Traum von Karsch: Ohne Quotenplatz zur Medaille

Rio de Janeiro – Monika Karsch hatte sich überhaupt nicht für Olympia qualifiziert – nun bringt sie ihren Kindern Lina (3) und Bruno (5) eine Silbermedaille mit nach Hause.

«Für mich war es schon ein Traum, hierher zu kommen, dann träumt man weiter. Und von einer Medaille darf man ja auch träumen. Und jetzt habe ich sie», sagte die 33-Jährige. «Es ist unfassbar, wie sich das anfühlt.»

Möglich machte ihren Olympia-Start eine Sonderregelung des Weltverbandes ISSF. Da sich die Gewehrschützen Daniel Brodmeier und Barbara Engleder für Doppelstarts qualifizierten, war ein Quotenplatz-Tausch möglich. Und Karsch hatte sich als einzige Weltcup-Finalistin 2016 dafür empfohlen. Ausschlaggebend dafür war ausgerechnet ihr vierter Platz beim Weltcup im April in Rio.

Daher ist ein Geschenk für die Teamkollegen Pflicht. «Das wird teuer», meinte Karsch, die am Schießstand die Ruhe selbst ist. Die Sportsoldatin wird von ihrem Mann Thomas trainiert. Sie hat zwar einen «Super-Ruhepuls», aber sie gibt zu, dass sie eigentlich eher «hippelig» ist. Was sie im Finale noch antrieb? Dass auf keinen Fall die Weltranglisten-Erste Jingjing Zhang aus China gewinnt. «Weil man bei denen immer das Gefühl hat, dass sie so stark sind, dass man sie nicht schlagen kann. Es war mein Motivationsfaktor.»

Fotocredits: Friso Gentsch
(dpa)

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