Final-Vorfreude beim BVB und Frankfurt

Berlin – Breit grinsend posierten Nuri Sahin und Alexander Meier für ein gemeinsames Selfie mit Katarina Witt. Schon gut drei Wochen vor dem Final-Showdown brachten sich die beiden Profis von Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt bei der Cup-Präsentation in Berlin in Pokalstimmung.

Als Vertreter des entthronten Titelinhabers FC Bayern stand Ex-Profi Hasan Salihamidzic im Roten Rathaus der Hauptstadt ein paar Meter entfernt und machte einigermaßen gute Miene. «Die Bayern müssen einen Pokal vorbeibringen aus ihrer vollgepackten Vitrine», sagte Frankfurts Sportdirektor Fredi Bobic. «Das hat uns wie auch die Dortmunder sehr gefreut.»

Die Eintracht fiebert dem ersten Pokalfinale seit elf Jahren entgegen, die Dortmunder stehen hingegen als erstes Team überhaupt zum vierten Mal nacheinander im Endspiel. «Ich mache es jetzt schon zwölf Jahre, es ist das sechste Finale», rechnete Hans-Joachim Watzke seine Bilanz als BVB-Geschäftsführer vor und freute sich ebenfalls, den wohl schwersten Gegner schon im Halbfinale bezwungen zu haben. «Von den ersten fünf waren vier gegen die Bayern, insofern ist es für alle ganz gut, dass es mal ein anderes Finale ist.»

Die Favoritenrolle für das Endspiel, vor dem der frühere Eiskunstlauf-Superstar Witt die goldene Trophäe ins Olympiastadion bringen wird, nimmt der Revierclub gerne an. «Aber was Fredi und (Trainer) Niko Kovac auf die Beine gestellt haben, ist beeindruckend», lobte Watzke. «Sie haben es sehr, sehr gut gemacht, sie sind sehr schwer zu spielen.»

Für seinen zweiten Anlauf auf den Titel nach der Final-Niederlage gegen die Bayern 2006 setzt der derzeit verletzte Meier auf die gewohnten Tugenden der Eintracht. «Wir müssen aggressiv spielen und Dortmund die Freude am Fußball nehmen», betonte der Stürmer.

Die Frankfurter können sich im Saison-Endspurt ihr Ticket für die Europa League auch noch über die Bundesliga sichern. Beim Pokal-Finale am 27. Mai würde nur der Triumph für den Sprung in den internationalen Wettbewerb berechtigen – sehr zum Missfallen von Bobic. «Für viele Vereine ist es etwas ganz, ganz Außergewöhnliches im Pokalfinale zu sein, gefühlt alle zehn, 15 Jahre», sagte der frühere Nationalstürmer. «Die Paarung ist immer Bayern gegen Dortmund, deshalb sollte es ein Bonus oder Bonbon sein, dass der Verein, der es ins Finale schafft, auch in Europa dabei ist.»

In der Diskussion, ob Bundesligisten ein Erstrunden-Freilos haben sollten, lehnt Bobic eine Regeländerung hingegen ab. Und auch DFB-Präsident Reinhard Grindel betonte, dass es weiterhin früh zu Duellen zwischen Bundesliga und unterklassigen Teams kommen soll. Wenn er «die Signale aus der Liga richtig verstehe», solle «das Prinzip Klein gegen Groß» bestehen bleiben, sagte Grindel.

Der Chef des Deutschen Fußball-Bunds bekräftigte auch das Bekenntnis gegen eine Verlegung des Pokalfinals nach Asien. «Ich kann mir vorstellen, dass unsere Nationalmannschaft mal auf eine Asienreise geht und dann auch in Shanghai spielt», sagte Grindel. Aber das DFB-Pokalfinale «gehört nach Berlin, ins Olympiastadion und daran wird nicht gerüttelt». Zuletzt hatte Kasper Rorsted, Vorstandschef des Nationalmannschaftsausrüsters Adidas vorgeschlagen, das Spiel aus wirtschaftlichen Gründen auch mal in Shanghai auszutragen.

Fotocredits: Soeren Stache
(dpa)

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