Nur Biathlon-Männer am Sonntag mit deutscher Medaillenchance

Pyeongchang – Realistisch gesehen haben nur die Biathleten am Sonntag bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang eine echte Chance, die schon stattliche deutsche Medaillensammlung zu vergrößern.

Die Skijäger um Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer und Massenstart-Weltmeister Simon Schempp wollen zwei Topfavoriten ein Schnippchen schlagen. In den weiteren fünf Entscheidungen hat das deutsche Olympia-Team allenfalls im Männer-Riesenslalom eine Außenseiterchance. «Es muss auch mal ein Ruhetag drin sein», sagte Dirk Schimmelpfennig, der Chef de Mission vor der zweiten Olympia-Woche.

HERAUSFORDERER: Vier deutsche Biathlon-Weltmeister wollen im erwarteten Massenstart-Duell zwischen den beiden Überfliegern Martin Fourcade und Johannes Thingnes Bö mitmischen. Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer, Massenstart-Weltmeister Simon Schempp, der Verfolgungs-Dritte von Pyeongchang, Benedikt Doll, sowie Ex-Weltmeister Erik Lesser sind durchaus für eine Medaille gut. «Ich hoffe auf einen guten Start, gerade am Schießstand, damit man mitschwimmen kann. Hoffentlich läuft es beim Schießen, dann könnte vieles drin sein», sagt Schempp vor dem 15-Kilometer-Rennen.

AUSSENSEITER: Ohne die beiden verletzten Spitzenkräfte Felix Neureuther und Stefan Luitz sind die deutschen Skirennfahrer im alpinen Riesenslalom nur Außenseiter. Neben Olympia-Debütant Alexander Schmid starten noch Fritz Dopfer und Linus Straßer.

DABEISEIN IST ALLES: Im Eisschnelllauf sind die deutschen Starterinnen Judith Dannhauer und Gabriele Hirschbichler ohne Medaillenchance. Auch die deutsche Langlauf-Staffel der Männer wird nichts mit den Podestplätzen zu tun haben. In den beiden Ski-Freestyle-Bewerben sind erst gar keine deutschen Starter dabei.

AUF ZUR WIEDERGUTMACHUNG: Francesco Friedrich hat als einziger Bobpilot die Pleite von Sotschi erlebt, als die Deutschen erstmals nach 50 Jahren keine Olympia-Medaille holten. Das Trauma hat er gut verkraftet. Nun soll in seiner Spezialdisziplin die erste Olympia-Medaille her. In den ersten beiden Läufen will er sich genau wie Johannes Lochner und Nico Walther eine gute Ausgangsposition verschaffen.

HOFFNUNG: Trotz null Punkten aus zwei Spielen denkt DEB-Chef Franz Reindl vor dem dritten Spiel des Eishockey-Teams bereits wieder an den größten deutschen internationalen Coup überhaupt: Olympia-Bronze 1976. «Da kommen schon Erinnerungen zurück», sagte Reindl, der vor 42 Jahren als Spieler in Innsbruck mit dabei war. Im letzten Gruppenspiel gegen Norwegen geht es nun um eine gute Position für das K.o.-Spiel am Dienstag. Dann soll die erste Viertelfinal-Teilnahme bei Olympia seit 2002 gelingen.

Fotocredits: Hendrik Schmidt
(dpa)

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